: Betr.: kinotaz nord
A
Abbitte Großbritannien 2007, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, James McAvoy
„England 1935: Die 13-jährige, phantasiebegabte Briony beobachtet in ihrem wohlhabenden Elternhaus Liebesszenen zwischen ihrer Schwester Cecilia und dem Sohn der Haushälterin, Robbie, die sie nicht versteht. Unterstützt von naiven schriftstellerischen Ambitionen, zieht sie aus ihren Beobachtungen die falschen Schlüsse – mit fatalen Folgen. So verändern die Ereignisse eines Sommertages die Leben aller Beteiligten für immer. Der britische Regisseur Joe Wright (‚Pride and Prejudice‘) hat bei der Verfilmung des Erfolgsromans von Ian McEwan viel Gespür für die komplexe Struktur der Geschichte und für Schauspielerführung bewiesen. Knightley hat endlich das pubertär-trotzige Chargieren früherer Rollen abgelegt, und die junge Irin Ronan ist eine wahre Entdeckung. Der Drehbuchautor Christopher Hampton hat McEwans weit ausgreifende Prosa klug verdichtet und meistert die Zeitsprünge der Erzählung und ihre wechselnden Perspektiven mit Bravour. So wurde aus dem meisterhaften Roman einer der bewegendsten Liebesfilme der letzten Jahre.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB, HH, KI
Across the Universe USA 2007, R: Julie Taymor, D: Evan Rachel Wood, Jim Sturgess
„Um seinen Vater kennenzulernen, ist Jude aus Liverpool nach Amerika gereist. Die Begegnung mit ihm wird zur Enttäuschung, die mit der süßen Lucy nicht. Als Jungverliebte tauchen die beiden ein in die Welt der Hippies und Anti-Vietnam-Kriegsdemos, folgen den Verheißungen von freier Liebe und neuen Drogen. Kenner des Beatles-OEuvres wissen, dass die Namen Jude und Lucy aus berühmten Songs der Fab Four stammen – wie auch die anderen Figuren in diesem Musical. Die 33 Lieder für den Soundtrack hat der US-Musiker und Produzent T-Bone Burnett mit den Darstellern liebevoll neu arrangiert, so dass es selbst für Beatles-Puristen hier nichts zu meckern gibt.“ (Cinema) HB
Aliens vs. Predator 2 USA 2007, R: Colin Strause, Greg Strause, D: Reiko Aylesworth, Steven Pasquale
„Sequel zu ‚Alien vs. Predator‘ aus dem Jahr 2004 von Paul W.S. Anderson (‚Resident Evil‘). Diesmal übernahmen die Brüder Colin und Greg Strause die Regie, die bislang Effekte (für ‚X-Men 3‘) produzierten und Musikvideos (für ‚Nickelback‘) drehten.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Alvin und die Chipmunks USA 2007, R: Tim Hill, D: Jason Lee, David Cross
„Trick- und Realfilm um drei Streifenhörnchen (Chipmunks), die durch eine Cartoon-Serie in den 80ern bekannt – und in den USA Kult – wurden. Viel Lärm um Tiere, die es hier gar nicht gibt. So lala.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI, OL
American Gangster USA 2007, R: Ridley Scott, D: Denzel Washington, Russell Crowe
„‚American Gangster‘ ist eine Paraderolle für Denzel Washington: Er spielt mit der kühlen Grandezza eines Gentleman-Mafioso den ersten Schwarzen, dem es in den siebziger Jahren gelingt, in New York ein kriminelles Familienimperium nach italienischer Art aufzuziehen. Indem er auf der Höhe des Vietnam-Kriegs Heroin mit Air-Force-Transportern aus Thailand importiert, wird er zum King der Junkie-Szene. In der Kinoversion dieser Karriere, mit professioneller Bravour von Altmeister Ridley Scott inszeniert, wird dem authentischen Gangster ein fiktiver Cop auf die Pelle gehetzt, ein unkorrumpierbarer Underdog, für den Russell Crowe genau das richtige Knautschgesicht bietet. Star gegen Star: Das Spiel der Gegensätze, die sich anziehen, wirkt abgekartet und erinnert an legendäre Kinovorbilder, doch der Film ist in den USA bereits ein Mega-Blockbuster.“ (Der Spiegel) HB, HH, KI, OL
An ihrer Seite Kanada 2006, R: Sarah Polley, D: Julie Christie, Gordon Pinsent
„Das Ende ihrer Liebe kommt leise und schleichend: Fiona (Julie Christie) leidet an Alzheimer. Trotz der Proteste ihres Mannes Grant (Gordon Pinsent) zieht sie in ein Pflegeheim. Dort muss Grant sie 30 Tage lang allein lassen – am Ende dieser Zeit erkennt Fiona ihren Mann nicht mehr. Mit ihrem Regiedebüt inszenierte die wunderbare Sarah Polley (‚Mein Leben ohne mich‘) trotz ihrer erst 28 Jahre ein reifes, anrührendes Porträt einer Ehe, die von großen Gefühlen und Harmonie, aber auch von Schmerz geprägt ist. Und wenn Grant schließlich sein eigenes Glück für das seiner großen Liebe Fiona opfert, zerreißt es einem schier das Herz.“ (Cinema) HB, HH, KI
The Astronaut Farmer USA 2007, R: Michael Polish, D: Billy Bob Thornton, Virginia Madsen
„Im tiefsten Süden des Landes hat sich ein amerikanischer Farmer in den Kopf gesetzt, mit einer selbstgebastelten Rakete die Erde zu umrunden. Als sein Plan ruchbar wird, ruft dies verschiedene Behörden auf den Plan, die den Familienvater für verrückt erklären. Seine Familie, Freunde und Bekannten hingegen glauben an ihn. Ein leicht versponnener, märchenhafter und elegant fotografierter Film, der, getragen von einem überzeugenden Hauptdarsteller, intensiv an die Kraft von Lebensträumen gemahnt.“ (filmdienst) HH, KI, OL
Auf der anderen Seite Deutschland 2007, R: Fatih Akin, D: Baki Davrak, Tuncel Kurtiz
„‚Liebe, Tod und Teufel‘ nennt Akin seine Trilogie, die er mit dem exzessiven Amour-fou-Melo ‚Gegen die Wand‘ (2003) begann und nun mit einem Sechs-Personen-Rondo fortsetzt, das verblüffend anders temperiert ist, das ruhig fließt, balladesk erzählt und philosophisch in die Tiefe geht. Sechs Schicksale kreuzen einander auf der Achse Bremen/Hamburg-Istanbul, verwandeln sich in der Begegnung mit dem Tod.“ (tip) H, HB, HH
B
Bee Movie – Das Honigkomplott USA 2007, R: Steve Hickner, Simon J. Smith
„‚Bee Movie‘ surrt über die von ‚Antz‘ und ‚Das große Krabbeln‘ abgestaubten Animationswiesen und zeigt mit seinen etwas sterilen Bildern technisch keinesfalls den State-of-the-Art. Jerry Seinfeld liefert durchweg nettes Rundumfamilienentertainment mit einer zunehmend absurden Geschichte um eine nonkonformistische, sprechende Biene, die sich in eine Menschenfrau verliebt und später die Menschheit wegen Honigdiebstahls verklagt.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Beyaz Melek – Weißer Engel Türkei 2007, R: Mahsun Kirmizigül, D: Mahsun Kirmizigül, Yildiz Kenter
„‚Beyaz Melek – Weißer Engel‘ erzählt von einer Gruppe Menschen, die scheinbar von der Welt vergessen wurden, und es dennoch geschafft haben, ihre Menschlichkeit und Lebensfreude zu bewahren, und diese auch mit anderen zu teilen. Der Film widmet sich dem heiklen Thema Familienzerfall in der modernen Welt. Ohne je plakativ zu werden, schafft Kirmizigül es in seinem Regiedebüt, den Zuschauer daran zu erinnern, dass das Alter genauso zum Leben gehört wie die Jugend. Die Namen der Schauspieler lesen sich wie ein Querschnitt durch die türkische Kinogeschichte.“ (zelluloid.de) HH
Bloody Mama USA 1969, R: Roger Corman, D: Shelley Winters, Robert De Niro
„Gangsterballade nach einem authentischen Stoff aus den 30er Jahren. Kate Barker liebt ihre vier Söhne mehr als alles andere auf der Welt. Um den Jungen ein anständiges, besseres Leben zu ermöglichen, führt sie sie im amerikanischen Süden auf eine kompromisslose Odyssee aus Gewalt, Zerstörung, Mord und Entführung. Shelley Winters glänzt als einsame und grausame Kate Barker, der junge Robert De Niro als drogenabhängiger, schwachsinniger Psychopath Lloyd.“ (Metropolis) HH
Bruno Manser - Kampf um den Regenwald Schweiz 2006, R: Christoph Kühn
“In den 1990er-Jahren verwirklichte der Schweizer Bruno Manser seinen Kindheitstraum und ging in den Urwald von Borneo, um mit den Ureinwohnern als einer der ihren zu wohnen. Er engagierte sich, als er die Idylle des Regenwalds durch Raubbau und Kahlschlag gefährdet sah; bei seiner letzten Exkursion in den Urwald verlor sich seine Spur. Der Dokumentarfilm verdichtet sich zum Bild eines Menschen, der sich seinem Lebenstraum verpflichtet fühlt, und fesselt mit atemberaubenden Bildern. Zugleich überzeugt er als verhaltenes, aber eindringliches Plädoyer für Gerechtigkeit und Umweltschutz.“ (filmdienst) HH
C
Callas assoluta Frankreich Griechenland 2007, R: Philippe Kohly
„Der Dokumentarfilm zeichnet das Leben von Maria Callas von seinen schwierigen Anfängen bis zu seinem tragischen Ende mit allen Höhen und Tiefen nach. Das ungeliebte Kind, die hochbegabte, verbissen arbeitende Gesangsstudentin, die junge Sängerin mit der phänomenalen Stimme und dem unattraktiven Körper, die sich plötzlich in eine Schönheit verwandelt, der Star des Jetset, die Tragödin, der auch im Privatleben kein Liebesglück beschieden war: Sie alle werden in diesem Film lebendig. Die Erzählerstimme berichtet auch von Skandalen, während die Callas in ihren bis zuletzt glamourös inszenierten Interviews kluge, souveräne Statements abgibt. Doch am eindrücklichsten und berührendsten sind nach wie vor die Ton- und Bilddokumente, welche die Stimme und die Darstellungskunst der Primadonna assoluta in Erinnerung rufen. Einer ‚Aktualisierung‘ durch neue Aufnahmen von den Orten des Geschehens hätte es nicht bedurft.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH, OL
D
Darjeeling Limited USA 2007, R: Wes Anderson, D: Owen Wilson, Jason Schwartzman
„Gewohnt skurrile Komödie von Wes Anderson über drei voneinander entfremdete Brüder, die auf einer Reise durch Indien wieder zueinander finden wollen Auch in seinem fünften Spielfilm wirft Wes Anderson (der das Drehbuch diesmal in Zusammenarbeit mit Roman Coppola und Jason Schwartzman schrieb) wieder einen gewohnt skurrilen und ebenso komischen wie wehmütigen Blick auf Familie und das unbedingte Bedürfnis, eine gemeinsame Verbindung zu erzielen. Wie in seinem Debüt „Durchgeknallt - Bottle Rocket“ geht es in Andersons Version von Leans „Reise nach Indien“ um drei voneinander entfremdete Brüder, gespielt von den Anderson-Regulars Wilson und Jason Schwartzman sowie Adrien Brody.“ (Blickpunkt:Film) HH
Dialog mit meinem Gärtner Frankreich 2007, R: Jean Becker, D: Daniel Auteuil, Jean-Pierre Darroussin
„Zwei ehemalige Schulkameraden kommen wieder zusammen, weil der eine, ein Künstler und Maler, nach dem Tod der Mutter in sein Elternhaus im Süden zurückkehrt und dort den verwilderten Garten bestellen will und weil der andere, ein pensionierter Eisenbahner, sich für die Stelle als Gärtner bewirbt. Gemeinsamkeiten haben die beiden Männer Mitte fünfzig keine, aber sie nehmen sich die Zeit, einander besser kennenzulernen. So kommt es, dass der Gärtner bei aller Bodenständigkeit seine wahren Qualitäten als Philosoph entfalten kann. Man erlebt zwei Welten, die sich befruchten und ergänzen, wobei sich auch die durchaus fühlbaren Klassengegensätze abschleifen. Der ‚Dialog‘ ist Geschichte einer sich behutsam anbahnenden Freundschaft, eine echte Liebesgeschichte zwischen Männern, die ihresgleichen sucht.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB, HH, KI, OL
E
1 Mord für 2 USA 2007, R: Kenneth Branagh, D: Sir Michael Caine, Jude Law
„‚1 Mord für 2‘ schildert das Duell zweier Männer, die derselben Frau verfallen sind. In seiner mit Überwachungskameras und technischen Sperenzchen ausstaffierten Luxusvilla empfängt der reiche, alte Erfolgsschriftsteller (Michael Caine) den smarten jungen Kerl (Jude Law), der mit seiner Gattin durchgebrannt ist. Angeblich geht‘s um eine friedliche Aussprache, in Wahrheit beginnt ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel. Der Regisseur Kenneth Branagh präsentiert das Remake eines Stoffs, der 1972 von Joseph L. Mankiewicz mit Laurence Olivier und Michael Caine (damals in der Rolle des Lover-Bürschchens) verfilmt wurde und in Deutschland unter dem Titel ‚Mord mit kleinen Fehlern‘ lief. Schlaumeierische Kritiker maulen nun, das Original sei eleganter, doch davon sollte man sich Branaghs Schauspielerfest nicht verderben lassen. Für Tempo sorgen sprühender, von Harold Pinter gelieferter Dialogwitz sowie allerlei halsbrecherische Turnkunststücke – während Jude Laws ebenso cooles wie herrlich dämliches Überlegenheitsgrinsen dem Zuschauer immer wieder signalisiert, dass gleich sein Gegenspieler wieder Oberwasser kriegt.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Eins, zwei, drei USA 1961, R: Billy Wilder, D: James Cagney, Horst Buchholz
“Billy Wilders in Berlin gedrehte, aus vielen Witzen und ebenso vielen Plattheiten montierte, überaus temporeiche, grelle und makabre Farce, die ihre Handlung aus der ,guten alten Zeit‘ vor der Errichtung der Mauer bezieht. Die Tochter des Coca-Cola-Chefs verliebt sich in der noch ungeteilten Stadt in einen aus dem Ostsektor stammenden Jungkommunisten, von dem sie schwanger wird und der nach der Heirat kapitalistisch ,umgearbeitet‘ wird wie ein Maßanzug.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Elizabeth – Das goldene Königreich Großbritannien/Frankreich 2007, R: Shekhar Kapur, D: Cate Blanchett, Geoffrey Rush
Kapur hat fast zehn Jahre nach seinem ersten Elisabeth-Film wieder britische Historie in Pop verwandelt. Die verschiedenen Verschwörungen jener Zeit gegen Elisabeth, die Gründung der Kolonie Virginia in der neuen Welt durch Sir Walter Raleigh, der Konflikt um Maria Stuart, der schließlich zu deren Hinrichtung führte und der Versuch einer Invasion durch die Spanier, der mit der vernichtenden Niederlage der Armada endete: All diese historischen Vorkommnisse bilden hier den Anlass für ein grandioses Unterhaltungskino. Wenn etwas besser in Szene gesetzt werden kann, gehen dabei die geschichtlichen Fakten schnell über Bord. So plündert der Regisseur ungeniert die verschiedenen Genres und inszeniert ein amouröses Stelldichein bei Kerzenlicht genauso bildgewaltig wie den Angriff der britischen Kriegsschiffe auf die Armada. (hip) DEL, H, HB, HH, KI, OL
F
Fahrstuhl zum Schafott Frankreich 1958, R: Louis Malle, D: Jeanne Moreau, Maurice Ronet
Der Debütfilm von Louis Malle wäre heute kaum mehr als eine Rarität, die nur die ganz eifrigen Cineasten interessieren würde, wenn Miles Davis nicht einen wunderschönen Soundtrack dazu eingespielt hätte. Den Thriller über einen Mörder, der im Fahrstuhl steckenbleibt, adelt nun der Jazz, der zum größten Teil live im Aufnahmestudio bei einer durchgehenden Projektion des Films improvisiert wurde. So wird Jeanne Moreau im nächtlichen Paris vom elegant-coolen Ton der Trompete gestreichelt. (hip) HB
Die Ferien des Monsieur Hulot Frankreich 1951, R/D: Jaques Tati
„Der Urlauber Tati par excellence. Wie auf einer Perlenschnur zieht er seinen Badespaß auf, wie immer mit jenem romantischen Charme, der über Chaplins kalkuliertes Spiel weit hinausgeht. Eine zärtlich-erfreuliche Typen-Komödie, die sich gegen jede filmische Einordnung nicht nur im französischen Kino sperrt.“ (taz) HH
Die Frauengasse von Algier Deutschland 1926/27, R: Wolfgang Hoffmann-Harnisch, D: Maria Jacobini, Camilla Horn / Stummfilm mit Klavierbegleitung
„Eine Kolportage aus dem Orient: Für die einen ist sie die tugendhaft Madame Brisson, eine Dame der „guten Gesellschaft“, für die anderen die verführerische Musa Samara, Chefin eines Freudenhauses. Ihr extravagantes Doppelleben steht auf dem Spiel, als die eigene Tochter in die Hände eines Mädchenhändlers fällt.“ (Metropolis) HH
Free Rainer Österreich, Deutschland 2007, R: Hans Weingartner, D: Moritz Bleibtreu, Elsa Sophie Gambard
„Ein koksender Kotzbrocken, der seichte und zynische Fernsehshows erfindet, begegnet durch einen Autounfall seinem Racheengel und wandelt sich vom Saulus zum Paulus. Er erkennt den bösen Geist des Schrott-Fernsehens in einem Kästchen, das auch ihn beherrschte: das Gerät, das hierzulande die Einschaltquoten misst. Diesem will er nun - auf nicht gerade legale Art - eine gute Seele einhauchen, damit das Publikum seine ‚wahren‘ TV-Bedürfnisse erkennen kann. Regisseur Hans Weingartner (‚Die fetten Jahre sind vorbei‘) hat eine gute kulturkritische Filmidee nicht besonders originell umgesetzt, mit einem ziemlich lärmigen, action-geprägten Anfang und einem süßen stillen Ende. (Neue Zürcher Zeitung) H, HH, OL
Der Fuchs und das Mädchen Frankreich 2007, R: Luc Jacquet
„Tiere und Natur - das sind die großen Themen von Luc Jacquet. 2005 drehte der Franzose „Die Reise der Pinguine“ und landete damit einen Welterfolg, gekrönt mit einem Oscar für den besten Dokumentarfilm. Kaum weniger faszinierend ist Jacquets neuer Film: Diesmal erzählt er von der wunderbar erfundenen Freundschaft zwischen einem wilden Fuchs und einem sommersprossigen süßen Fratz. Nach anfänglichen Schwierigkeiten tollen Tier und Kind gemeinsam durch einen utopischen Garten Eden: Jacquet und seine genialen Kameraleute verschmolzen Aufnahmen aus den französischen Alpen und den italienischen Abruzzen zu einem mystisch wirkenden Märchenland, in dem alles möglich erscheint. Kein Film für Zyniker, sondern einer zum Schauen, Staunen und Gernhaben.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI, OL
Für den unbekannten Hund Deutschland 2007, R: Ben & Dominik Reding, D: Lukas Steltner, Sascha Reimann
Benjamin und Dominik Reding trauen sich wirklich etwas, wenn sie zugleich großes Kino und einen dreckigen, kleinen Film machen. Die Subkultur der Wandergesellen, die auch heute noch in ihrer traditionellen Tracht auf die Walz gehen, sich in einem eigenen Code verständigen und die uralten Rituale ihrer Zünfte befolgen, ist für Filmemacher eine noch unentdeckte Goldgrube. Und aus dieser schöpfen die Brüder Reding in ihrem zweiten Spielfilm nach dem hoch gerühmten Debüt „Oi!Warning“. Da wird mit schreienden Farben gearbeitet, die Elemente Feuer und Wasser züngeln und spritzen als Leitmotive immer wieder spektakulär von der Leinwand herunter, und es gibt eine ausgeklügelte Kranfahrt herauf zu den Arbeitenden auf einer Kirche, bei der einem der Atem stockt. Doch merkwürdigerweise lenkt dieser extreme Stil-Wille nicht von der eigentlichen Geschichte des Films ab, denn der Film erzählt auch packend ein universelles Drama von Schuld und Sühne. Und er ist gut geerdet in der immer authentisch wirkenden Darstellung des Milieus. (hip) HH
G
Gefahr und Begierde USA/Hongkong 2007, R: Ang Lee, D: Tony Leung Chiu-wai, Joan Chen
“China während der japanischen Besatzung Ende der 1930er-Jahre: Eine Gruppe idealistischer Studenten gründet eine Widerstandszelle und versucht, einen gefährlichen Kollaborateur zu töten. Als Lockvogel soll eine junge Frau agieren, die nach dem ersten Scheitern des Anschlags drei Jahre später beim neuen Versuch ein Verhältnis mit dem Opfer eingeht. Ein elegisch inszeniertes Drama um Begehren, Moral, Verrat und (sexuelle) Gewalt, das seine üppig ausgestattete Geschichte nuancenreich erzählt und zugleich eine Liebeserklärung an das mondäne Shanghai jener Jahre darstellt.“ (filmdienst) HB
Der Goldene Kompass USA 2007, R: Chris Weitz, D: Nicole Kidman, Dakota Blue Richards
„Hexen, sprechende Tiere, und das Geheimnis der verschwundenen Kinder: Nicole Kidman und Neu-James-Bond Daniel Craig in dem effektvollen Düstermärchen, das in einem bizarren Paralleluniversum spielt. Fantasy-Fans dürfen sich auf ein trickgewaltiges Kino-Spektakel freuen, das eine aufregende Story mit durchaus realen Bezügen, ja sogar philosophischen Motiven mischt und nebenbei auch eine kräftige Portion Wissenschaftskritik einfügt. Und die dramatische Schlusssequenz dürfte dafür sorgen, dass viele die Fortsetzung „Das magische Messer“ kaum abwarten können.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI, OL
H
Harold & Maude USA 1971, R: Hal Ashby, D: Ruth Gordon, Bud Cord
“Ashbys schwarze Komödie über die Liebesgeschichte zwischen einem depressiven 20jährigen Mann/Kind und einer optimistischen 80jährigen Frau ist einer der populärsten von allen Kultfilmen. Er hat eine erhebende Qualität, eine Frische, ein Funkeln, einen wunderschönen Sinn für erfolgreiche Rebellion. In diesem Film über Tod und Auferstehung, wo sich Leben und Sterben kontinuierlich überlappen, werden schließlich Maudes Lebensenergien auf Harold übertragen - er wird leben wie sie es ihn gelehrt hat.“ (Danny Peary) H
Heimatklänge Schweiz/Deutschland 2007, R: Stefan Schwietert
“Das Jodeln ist längst nicht mehr für die Volksmusik reserviert. Dafür sorgen Vokalartisten wie Aldi Nolder, Christian Zehnder und Erika Stucky. Für sie dient die Stimme nicht nur dem Ausdruck von tiefen Emotionen, sie führt auch zu musikalischen Wurzeln und der eigenen Identität. Stefan Schwieterts sehenswertes Filmessay zeigt die verschiedenen Facetten und Herangehensweisen der drei Künstler.“ (tip) HH, OL
Das Herz ist ein dunkler Wald Deutschland 2007, R: Nicolette Krebitz, D: Nina Hoss, Devid Striesow
„Der zweite Spielfilm der Schauspielerin Nicolette Krebitz bürdet seiner Geschichte am Ende mehr auf, als „Das Herz ist ein dunkler Wald“ tragen kann, aber die Geschichte einer Frau, die entdeckt, dass sie mit einem Bigamisten verheiratet ist, verliert sich nicht in der Tristesse trügerischer bürgerlicher Fassaden, sondern wagt den Stilbruch. Es gibt einen Maskenball auf einer Burg, auf der Monica Bleibtreu, Günter Maria Halmer, Otto Sander und Marc Hosemann herumirren, in dem zwischen erotischer Verwirrung und surrealem Drama tatsächlich so etwas wie ein dunkles Herz sichtbar wird.“ (Frankfurter Allgemeine) HB, HH
Hitman – Jeder stirbt alleine Frankreich/USA 2007, R: Xavier Gens, D: Timothy Olyphant, Dougray Scott
„Der vom französischen Kinopapst Luc Besson (‚Léon – Der Profi‘) produzierte Actionfilm basiert auf den gleichnamigen, preisgekrönten Videospielen um den Mann mit dem tätowierten Strichcode auf dem Hinterkopf. ‚Hitman‘ ist eine wüste, wirre Ballerorgie, die mit einer Verschwörung in Osteuropa beginnt und als konventionelle Rächerstory endet. Olyphant überzeugt in der Titelrolle nicht wirklich. Sein eindimensionales Killer-Posing mag den Videospielen exakt nachempfunden sein, doch er wirkt zu sehr wie ein Kampfhund in Yul-Brynner-Verkleidung. Und die Szenen, in denen er wütend die Zähne fletscht, geraten ihm unfreiwillig komisch. Regisseur Xavier Gens, der zuvor Musikvideos und Werbespots drehte, legt mit seinem Regiedebüt ein knalliges Killerspektakel vor, das merklich von den Bleigewittern eines John Woo inspiriert ist, aber ähnlich seelenlos bleibt wie sein chronisch unterkühlter Held.“ (Cinema) DEL, HB, HH, KI, OL
Hotel Very Welcome Deutschland 2006, R: Sonja Heiss, D: Garreth Llewellyn, Eva Loebau
“Sonja Heiss folgt in ihrem ersten Langspielfilm fünf Travellern in Asien, deren unterschiedlich orientierte Heilssuche auf komische und hintersinnige Weise unterlaufen wird. Ein amüsanter Film, der seinen ruppigen Charme der Akzeptanz des Zufälligen und Improvisierten verdankt.“ (tip) HH
K
Kabadayi – Für Liebe und Ehre Türkei 2007, R: Ömer Vargi, D: Sener Sen, Kenan Imirzalioglu
„Ali Osman ist pensioniert. In seiner Jungend hingegen waren er und seine Freunde die Fürsten der Straßen, die Beschützer der Schwachen. Jetzt sind die Revolver lange schon gegen Brettspiele eingetauscht, doch dann legt sich sein Sohn mit der Mafia an. Die Angelegenheit seines Sohnes wird zur Ehrensache und auch Devran erkennt, dass Ali nichts von seinem früheren Kampfgeist verloren hat. So wagt die beschauliche Altherrenclique noch einmal einen Aufstand gegen die Drogenmafia.“ (tiscali.kino) HB, HH, KI
Keinohrhasen Deutschland 2007, R: Til Schweiger, D: Til Schweiger, Nora Tschirner
„Mit einer Mischung aus Selbstironie und Selbstgefälligkeit spielt Schweiger einen aasigen Weiberhelden, den Berliner Boulevardreporter Ludo, der gemeinsam mit dem Fotografen Moritz die Hauptstadtprominenz belästigt. Ludo platzt unangemeldet in die Verlobungsfeier von Boxer Wladimir Klitschko (recht überzeugend dargestellt von Klitschko persönlich) mit der Schauspielerin Yvonne Catterfeld und demoliert aus Versehen die festlich gedeckte Tafel. Derart muffige Rollenmuster haben die meisten modernen Hollywood-Filme seit Jahren überwunden. In ‚Keinohrhasen‘ dagegen muss die schüchterne Anna (Nora Tschirner) vor dem Spiegel sogar eine Liebeserklärung üben. Kürzer, knapper müsse das Ganze rüberkommen, erkennt sie bald – ein Ratschlag, den der Filmemacher Schweiger leider missachtet hat. Stattdessen dehnt er selbst die gelungenen Gags derart schamlos, bis auch der letzte Lacher auf der Strecke bleibt.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, KI, OL
Kinder des Olymp Frankreich 1943-45, R: Marcel Carne, D: Jean-Louis Barrault
“Einer der Glanzpunkte des Kinos, eine romantische Wonne, der Kultlieblingsfilm der Anspruchsvollen. Der Film wurde gelobt als Frankreichs ,Vom Winde verweht‘: ein Liebesfilm über eine Frau, die von jedem Mann, der sie sieht, begehrt wird. Der Film ist großartig auf vielen Ebenen, von der Romanze bis zur Propaganda. Und obwohl das Leben von fast jeder Filmfigur am Schluss ruiniert ist, verlässt man das Kino so fröhlich wie alle Franzosen, die in dem karnevalartigen Finale die Straßen von Paris bevölkern.“ (Danny Peary) HH
Der Klang des Herzens USA 2007, R: Kirsten Sheridan, D: Freddie Highmore, Keri Russell
„Ein Elfjähriger, der gleich nach seiner Geburt zur Adoption freigegeben wurde, macht sich auf, um seine Eltern zu suchen. Beim Überleben auf der Straße hilft ihm seine große Musikalität, die ihn zum gefeierten Musiker aufsteigen lässt und auch die Familienzusammenführung ermöglicht. Ungewöhnlicher Kinderfilm mit Anleihen bei Charles Dickens’ ‚Oliver Twist‘. In Gestalt eines allzu ehrgeizigen Musikfilms kann er die einzelnen Handlungsstränge jedoch nicht zum schlüssigen Ganzen formen und bietet musikalisch in erster Linie Kitsch.“ (filmdienst) DEL, HB, HH
Kleiner Dodo Deutschland 2007, R: Thilo Graf Rothkirch, Ute von Münchow-Pohl
„Der freche und neugierige Orang-Utan-Junge Dodo entdeckt im Dschungel ein „Dingsbums“, das sich als Geige entpuppt. Der Regisseur von „Der kleine Eisbär“ und die Macher unter anderem von „Lauras Stern“ gelang mit der Trickfilmadaption von Hans De Beers Bilderbuchreihe „Kleiner Dodo, was spielst du?“ liebevolles, überwiegend handgemachtes 2D-Kino, das zum einen De Beers Zeichnungen in jeder Hinsicht gerecht wird, zum anderen aber auch die Figuren für die Leinwand weiterentwickelt und eine abendfüllende Geschichte erzählt. Hinzu kommen noch vortrefflich agierende Synchronsprecher. Vor allem junge Zuschauer werden ihre Freude haben.“ (Blickpunkt:Film) Del, HB, HH, Kl, Ol
Kutsal Damacana Türkei 2007, R: Kamil Aydin, Ahmet Yilmaz, D: Eysan Özhim, Safak Sezer
„Fikred ist Seemann und Frauenheld. In beinahe jeder Stadt hat er ein Mädchen, das auf ihn wartet. In seinen alten Tagen wünscht er sich jedoch mehr Ruhe und Bodenständigkeit. Doch seine alten Gewohnheiten kann er nicht ablegen. In der Abwesenheit des Dorfpfarrers, erkundet er die geheimen Räumlichkeiten der Kirche und trinkt den Messwein. Wird ihm langweilig, verbringt er seine Tage in Wettbüros oder bei langen Kneipenabenden mit seinem einzigen Bewunderer Asim. Dieser verehrt den Seemann für seinen Lebensstil. Als Fikred die reiche Geschäftsfrau Deniz kennenlernt, wittern die beiden die große Chance.“ (filmreporter) HH, KI
L
Lady Chatterley Frankreich 2006, R: Pascale Ferran, D: Marina Hands, Jean-Louis Coulloc’h / Originalfassung mit Untertiteln
„Die Regisseurin Pascale Ferran gibt dieser Lady Chatterley nach D.H. Lawrences einstmaligem Skandalroman einen starken französischen Touch, was der Geschichte allerdings gar nicht bekommt. Denn aus dem Roman einer unstandesgemässen, leidenschaftlichen Liebe, in der sich Lawrences antimodernistisches Denken sowie sein starkes Klassenbewusstsein widerspiegelte, hat Ferran einen Erotikfilm à la française gemacht. Marina Hands spielt die Titelfigur mit zu viel gallischer Koketterie. Die gesellschaftliche Dimension, die dieses ebenso notorische wie schmalspurige Werk immerhin zu einem beredten Dokument seiner Entstehungsumstände macht, hat sie fast vollständig ausgeblendet, obschon sich ihr Film mit zweieinhalb Stunden sehr viel Zeit nimmt, vor allem für die Umsetzung der mit plattem Symbolismus aufgeladenen Story durch langatmige Naturaufnahmen.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB
Liebesleben Deutschland 2007, R: Maria Schrader, D: Neta Garty, Rade Serbedzija
„Die Schauspielerin Maria Schrader versucht sich in ihrer ersten Regiearbeit an der Verfilmung des Bestsellers ‚Liebesleben‘ der israelischen Autorin Zeruya Shalev. Ein Roman, dessen Adaption eine ziemliche Herausforderung darstellt, da sich seine Story ausschließlich in der Gedankenwelt einer jungen Frau zuträgt und durchgängig aus ihrer subjektiven Perspektive geschildert wird. Diese innere Welt in äußere Handlung zu übersetzen, gelingt Schrader jedoch nicht immer mit letzter Konsequenz. In der Rolle der Ja’ara, die sich in eine zerstörerische Affäre mit einem viel älteren Bekannten ihrer Eltern verstrickt, überzeugt allerdings die junge israelische Schauspielerin Netta Garti.“ (tip) HB, HH
Lissi und der wilde Kaiser Deutschland 2007, R: Michael Herbig
„In seiner Grundidee beruht Herbigs Animationsfilm auf Sketchen aus seiner Fernsehshow ‚bullyparade‘, um die herum man eine zunächst etwas pomadig in die Gänge kommende Story gestrickt hat: die traute Zweisamkeit von Kaiser Franz und seiner Gemahlin Lissi wird jäh gestört, als die Kaiserin vom Yeti entführt wird. Die 3-D-Animation ist durchaus ordentlich; Parodien, Wortspiele und die Arbeit mit Dialekten machen ‚Bullys‘ bewährten Witz aus. Einen Dauerbrüller sollte man sich allerdings nicht erwarten.“ (tip) KI, OL
M
Mein bester Freund Frankreich 2006, R: Patrice Leconte, D: Daniel Auteuil, Dany Boon
„Ein skrupelloser Pariser Antiquitätenhändler ist nicht zur Freundschaft fähig. Mit einer Wette will er das Gegenteil beweisen und binnen zehn Tagen einen wahren Freund präsentieren. Einsatz ist eine antike Vase, für deren Besitz er zu allen Gemeinheiten fähig scheint. Opfer und Studienobjekt wird der Taxifahrer Bruno, ein normannischer Jack Lemmon, der seinerseits unter Versagensängsten leidet. Freundlich bissige Komödie um die Geheimnisse von Männerfreundschaften.“ (tip) HB, KI
Monty Python: Das Leben des Brian Großbritannien 1979, R: Terry Jones, D: Die Monty-Python-Bande
Das ideale Gegengift für die alljährliche Überdosis an Weihnachten. Die Pythons erzählen die Geschichte von einem versehentlich auserkorenen Heiland: Die Heiligen Drei Könige haben sich in der Hausnummer geirrt und der arme Brian muss die ganze christliche Heilsgeschichte als eine Ansammlung von respektlosen Sketchen durchleiden. Am Kreuz bleibt ihm dann nur noch der Trost eines Liedchens, das im Kino inzwischen alle mitsingen können: „Always look on the bright side of life / dadum – dadum, dadum, dadum!“ (hip) HH
Mr. Magoriums Wunderladen USA 2007, R: Zach Helm, D: Dustin Hoffman, Natalie Portman
„Wird man nach 114 Jahren als Betreiber eines Spielzeugladens, in dem die Auslagen ein hyperaktives Eigenleben annehmen, zwangsläufig gaga? In ‚Mr. Magoriums Wunderladen‘ jedenfalls turnt Dustin Hoffman als magischer Zausel zwischen den Regalen herum, während Regisseur Zach Helm mit viel Instant-Filmmagie einen Budenzauber veranstaltet, den er als universellen Kindertraum verkaufen möchte. Mit seiner abgefüllten Zuckerrauschwunderwelt lässt der Film allerdings kaum Platz für Imagination und Einfälle, die über die behauptete Originalität hinausgehen.“ (tip) DEL, H, HB, HH, KI, OL
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Nichts als Gespenster Deutschland 2007, R: Martin Gypkens, D: Maria Simon, August Diehl
„‚Nichts als Gespenster‘ verwebt fünf Kurzgeschichten der Bestsellerautorin Judith Hermann zu einem atmosphärisch dichten, manchmal pathetischen Episodenfilm. Regisseur Martin Gypkens (‚Wir‘) schickt einige der populärsten deutschen Jungschauspieler (darunter Fritzi Haberlandt, Jessica Schwarz, Maria Simon und August Diehl) auf Weltreise: Gedreht wurde in Deutschland, Italien, Island, Jamaika und den USA. Doch so weit die Protagonisten auch fliegen, die Probleme sind überall die gleichen: Beziehungsfrust, Sprachlosigkeit, Eifersucht. Leiden auf hohem Niveau, könnte man meinen, und tatsächlich nervt der Weltekel, den etwa August Diehl zur Schau stellt, mitunter ganz gewaltig. Doch wenn die famose Ina Weisse mit der isländischen Sonne um die Wette strahlt, geht auch dem Zuschauer das Herz auf.“ (Der Spiegel) HB, HH, KI
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ostPunk! too much future Deutschland 2006 , R: Carsten Fiebeler, Michael Boehlke
„Anfang der 80er Jahre rebellierte die erste Punkgeneration der DDR gegen den von Partei und Kollektiv verplanten Lebensweg. Damals illegal aufgenommene Filmaufnahmen von Bands wie Planlos, L’Attentat oder Wutanfall erinnern an dieses aufregende Kapitel ostdeutscher Geschichte. Intensive Interviews mit den damaligen Machern zeigen eine Jugend zwischen Lebensgier und Anpassung. Ein grandios lautes Porträt einer einzigartigen Subkultur im Kampf gegen staatlich verordneten Optimismus.“ (Cinema) HB
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Persepolis Frankreich/USA 2007, R: Marjane Satrapi & Vincent Paronnaud
„Mit ihren erfolgreichen autobiografischen Graphic novels hat die Exiliranerin Marjane Satrapi, die heute in Paris lebt, ein Fenster in ihre frühere Heimat geöffnet, das einen Blick aus überraschender Perspektive bietet. Satrapis schwarzweisse, in gewollt naivem Stil gezeichneten Comics sind nun in einen kongenialen Animationsfilm umgesetzt worden. ‚Persepolis‘ erzählt die Lebensgeschichte der Autorin vor dem Hintergrund der Islamischen Revolution in Iran. Aus dem aufgeweckten und aufsässigen Kind wurde eine rebellische Jugendliche, die von ihren liebenden Eltern zu ihrem eigenen Schutz nach Europa geschickt wurde. Die Geschichte erfreut sich, auch hinsichtlich der historischen Fakten, einer konsequent subjektiven Haltung, die bisweilen ins Larmoyante abzurutschen droht, sich aber immer wieder mit schwarzem Humor gegen aufkommendes Selbstmitleid wappnet. In seinem selbstironisch-polemischen Ton ist ‚Persepolis‘ Schwarzweissmalerei der ergötzlichsten Art.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB, HH
Die Prophezeiungen von Celestine USA 2006, R: Armand Mastroianni, D: Matthew Settle, Thomas Kretschmann
„Ein Amerikaner schließt sich in Peru einer Gruppe an, die acht mysteriöse Prophezeiungen entschlüsseln und eine neunte finden will. Jedoch versuchen ein dubioser Geschäftsmann, Militärs und ein Kardinal zu verhindern, dass diese spirituellen Schriften, die eine grundlegende Wende im Denken der Menschen bewirken sollen, bekannt werden. Der Abenteuerfilm nach James Redfields Buch propagiert dessen esoterische Ideen, was aufgrund der dilletantischen Umsetzung aber in jeder Hinsicht scheitert.“ (filmdienst) H, HB, HH, KL
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Ratatouille USA 2007, R: Brad Bird
„Aus die Maus! Seit die Computertrick künstler des Pixar-Studios (‚Findet Nemo‘) die Animationsabteilung des Disney-Konzerns leiten, herrscht dort ein geradezu subversiver Geist: Der Held der neuen Disney/Pixar-Produktion ‚Ratatouille‘ ist ausgerechnet eine Ratte. Remy heißt das Tier, ein kleiner Feinschmecker, der lieber Rohmilchkäse als Abfall frisst und von einer Karriere als Koch träumt. Durch Zufall und die Kanalisation landet Remy in der Küche eines Pariser Gourmetrestaurants. Brad Bird (Drehbuch und Regie) ist eine wunderbare Trickkomödie gelungen, genau jene Mischung aus Humor, Sentiment und Spannung, die man in aktuellen US-Filmen sonst meist vergeblich sucht. Wer war noch mal Micky Maus?“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, OL
Raumschiff Alpha (I criminali della galassia)Italien 1965, R: Anthony M. Dawson, D: Tony Russell, Lisa Gastoni
„Der Leiter einer Forschungsstation im Weltraum, die sich mit der künstlichen Herstellung menschlicher Wesen befaßt, verübt durch seine Helfer auf der Erde mehrere Verbrechen: ein Fall für die Raumpolizei. Science-Fiction-Serienware aus italienischen Studios.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Robocop USA1987, R: Paul Verhoeven, D: Peter Weller, Nancy Allen
„Mit der bedrückenden Zukunftsvision eines privatisierten Polizeiapparates gab der niederländische Regisseur Paul Verhoeven 1987 ein brillantes Hollywood-Debüt. Höhepunkt: der mit subjektiver Kamera gefilmte Tod des Polizisten Murphy (Peter Weller) und seine Wiedergeburt als Maschine.“ (Der Spiegel) HH
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Saint Jacques… Pilgern auf französisch Frankreich 2005, R: Coline Serreau , D: Muriel Robin, Artus de Penguern
„‚Saint Jacques…‘ beschwört die heilende Kraft der Versöhnung durch den mühseligen Fußmarsch. In ihrem unmotorisierten Roadmovie schickt die Autorin und Regisseurin Coline Serreau (‚3 Männer und ein Baby‘) neun ungleiche Franzosen auf den Jakobsweg. Dabei kommen drei einander wortreich abgeneigte Geschwister wieder zusammen, ein junger arabischer Migrant lernt wie durch ein Wunder lesen, aus den sich wandelnden Grüppchen entstehen neue Familien. Serreaus amüsanter und zärtlicher Ensemblefilm folgt zwar ausgetretenen Pfaden und absolviert überwiegend ein dramaturgisches Pflichtprogramm, aber eine Pilgerschaft zehrt ja ebenfalls von der Wiederholung immergleicher Riten.“ (Der Spiegel) HB, HH
Schwerter des Königs – Dungeon Siege Deutschland/Kanada 2006, R: Uwe Boll, D: Jason Statham,, Burt Reynolds
„Nachdem seine Frau von den Schergen eines bösen Magiers, der die Weltherrschaft anstrebt, verschleppt wurde, macht sich ein schlichter Farmer mit einigen Gefährten auf, um sie zu retten und dem Zauberer Einhalt zu gebieten. Mäßiger Fantasy-Film auf der dürften Handlungsgrundlage eines Computerspiels, der die Stereotypen des Genres handwerklich versiert, aber weitgehend uninspiriert aneinander reiht.“ (filmdienst) HB, HH
Starship Troopers USA 1997, R: Paul Verhoeven, D: Casper Van Dien, Dina Meyer
„Wer unvorbereitet in diesen Film geht und nicht mehr erwartet als Zoff mit außerirdischen Killerkakerlaken, wird, ziemlich verstört, ein Meisterwerk faschistischer Lichtspielkunst entdecken. Er wird dasitzen und sagen: ‚Das kann doch nicht – darf doch nicht – ernst gemeint sein.‘ Verhoeven nahm sich Propagandafilme des zweiten Weltkriegs zum Vorbild und übersetzte stur deren simpel gestricktes Rollenbild. Das Ergebnis, dachte er wohl, müsse zwangsweise groteske Überzeichnung sein, Satire eben, Karikatur. ‚Starship Troopers‘ ist eine düstere Zukunftsvision, perfide getarnt durch leuchtend helle Farben. Eine wunderbare Klamotte für aufgeklärte Zuseher. Und hier beginnt das Dilemma. Denn was Kino ist, entscheidet nicht nur die Intention derer, die es gemacht haben. Einigen wird Verhoevens Opus – unfreiwillig – den Eindruck vermitteln, dass Faschismus light okay sein kann.“ (Der Spiegel) HH
T
Tapas Spanien 2005, R: José Corbacho & Juan Cruz, D: Ángel de Andrés, María Galiana / Originalfassung mit Untertiteln
„Corbacho und Cruz erzählen Alltagsgeschichten aus Barcelona. Ihre ebenso humor- wie liebevollen Beschreibungen des Lebens im Barrio, der Vorstadt, verraten die gute Milieukenntnis der beiden Regisseure. Da sind zum Beispiel César und Opo, beide Anfang 20, die Regale im Supermarkt auffüllen, aber in den Gedanken bereits im Urlaub sind. Oder der Wirt Lolo, der von seiner Frau einfach mit dem Abwasch sitzen gelassen wird, und einen chinesischen Koch einstellt. Der nennt sich Mao und kann nicht nur phantastische Gerichte zaubern, sondern hat auch viel von Bruce Lee gelernt hat.“ (filmkunstmesse) HH
Tarzan und das Leopardenweib USA 1946, R: Kurt Neumann, D: Johnny Weissmuller, Brenda Joyce
„In Leopardenfellen unternehmen die Krieger eines Negerstamms mörderische Überfälle auf die Karawanen der Weißen, um deren Herrschaft abzuschütteln - bis sich Tarzan der Sache annimmt. Fantasiearmes Serien-Produkt, routiniert, aber allenfalls für unbedarfte Fans.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
30 Days of Night USA 2007, R: David Slade, D: Josh Hartnett, Melissa George
„Eine morbide Schlachtplatte: Vampire fallen in einer langen arktischen Nacht über eine Kleinstadt in Alaska her. Regisseur David Slade zählt zu den jungen Wilden eines neuen Hollywood. Er hatte mit dem fiesen, furiosen und verdammt smarten Psycho-Kammerspiel ‚Hard Candy‘ 2005 sein Spielfilmdebüt gegeben und durfte nun unter der Aufsicht seiner Produzenten Sam Raimi und Rob Tapert die Adaption von der Comic-Trilogie ‚30 Days of Night‘ von Ben Templesmith und Steve Niles inszenieren. Ähnlich wie James Wan und Eli Roth, die mit ihren Filmen ‚Saw‘ und ‚Hostel‘ eine neue Ära der Gewaltdarstellung im zeitgenössischen Horrorfilm eingeläutet haben, beherrscht Slade das pure Handwerk des Horrors virtuos. Und ähnlich wie Wan und Roth scheitert er bei dem Versuch, eine wirklich fesselnde Geschichte zu erzählen.“ (br-online) OL
Three Burials Of Melquiades Estrada USA/Frankreich 2005, R: Tommy Lee Jones, D: Tommy Lee Jones, Barry Pepper / Originalfassung mit Untertiteln
„Als Schauspieler ist Tommy Lee Jones ein Typ, der kein Wort zu viel sagt, und deswegen gibt es auch wenig Grund, bei seinem Regiedebüt ‚Three Burials – Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada‘ etwas anderes zu erwarten. Worauf man allerdings nicht gefasst sein konnte, ist der Umstand, dass es sich dabei um einen der beeindrukkendsten Filme der letzten Zeit handeln würde. Die Geschichte von Freundschaft, Rache und Einsamkeit im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet ist von einer Originalität und Kraft, die es durchaus mit Jones’ schauspielerischer Präsenz aufnehmen kann – der Mann ist vor und hinter der Kamera die Wucht.“ (Frankfurter Allgemeine) HB
Todeszug nach Yuma USA 2007, R: James Mangold, D: Russell Crowe, Christian Bale
„Ein Farmer steht wegen einer Dürreperiode am Rande des Ruins und übernimmt gegen Bezahlung die Verantwortung für einen Gefangenentransport, bei dem ein Räuber überstellt werden soll. Remake des Western-Klassikers ‚Zähl bis drei und bete‘ (1956), der von der ironischen Brechung von Genre-Formen zehrte und den Zynismus der Italowestern vorwegnahm. Der neue Film kompensiert seinen Mangel an Originalität durch Action, findet aber keinen Zugang zum Stoff, der über das heute nicht mehr wirksame Spiel mit traditionellen Genre-Formen hinausgehen würde.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH
Tödliche Versprechen - Eastern Promises USA/Kanada/Großbritannien 2007, R: David Cronenberg, D: Viggo Mortensen, Naomi Watts
„Eastern Promises“ setzt erfolgreich fort, was Cronenberg mit seinem letzten Film „A History of Violence“ bereits gelungen war, eine Verbindung nämlich zu knüpfen zum Mainstream, ohne seine künstlerischen Eigenheiten, seine immense Genauigkeit und seinen inzwischen völlig schlackenfreien Stil zu opfern. Der Film, der ins Herz der Russenmafia in London führt, beginnt mit einer Geburt und zwei Todesfällen. Die Zerstörung von Körpern, die Zeit, die es dauert, Leben in ihnen auszulöschen, die Anstrengung, die es braucht, das mutwillig zu tun, die Menge Blut, die aus ihnen fließen kann, die Geräusche, die das macht, und wie es unter der Haut aussieht, all das betrachtet Cronenberg mit großem Ernst und ohne die banale Beiläufigkeit, mit der im Kino meist gemordet und gestorben wird. Dass er gleichzeitig das Genre bedient, dass er Schauspieler hat, die das tragen können - Viggo Mortensen, der von Film zu Film besser wird, Naomi Watts, Vincent Cassel und Armin Müller-Stahl -, und dass er seinen Szenen nicht durch Rücksichtnahme auf Prüderien oder Eitelkeiten die Kanten abschleift, macht „Eastern Promises“ in der Tat zu einem der großen Filme dieses Herbstes.“ (Frankfurter Allgemeine) HB, HH, KI, OL
Türkische Früchte Niederlande 1973, R: Paul Verhoeven, D: Rutger Hauer, Monique van de Ven
“Amsterdam 1973, mitten im Trubel der Späthippie- Zeit: Der ausgeflippte Bildhauer Eric (Rutger Hauer) gabelt Olga auf, Tochter eines gutbürgerlichen Geschäftsmannes. Ausgelassen treiben sie es, wo immer sich eine Möglichkeit bietet. Olgas Eltern sind entsetzt über den Sexprotz. Eric und Olga heiraten trotzdem. Allerdings hält das Schicksal eine schwere Prüfung für sie bereit. Mit zielsicherer Ironie schießt der niederländische Regisseur Paul Verhoeven gegen Pseudo-Bohème und Spießertum. Was als anarchische Komödie mit unverkrampft-ungekünstelten Sexszenen beginnt, endet als menschliche Tragödie. Lohn: eine Oscar-Nominierung als Bester Auslandsfilm.“ (Cinema) HH
U
Ulzhan – Das vergessene Licht Frankreich/Deutschland/Kasachstan 2007, R: Volker Schlöndorff, D: Philippe Torreton, Ayanat Ksenbai
„Ein Franzose hat seine Familie verloren und begibt sich auf eine Reise durch die Einöden Kasachstans, vorgeblich aus Abenteuerlust, in Wahrheit jedoch aus Todessehnsucht. Obwohl er den Kontakt zu Menschen meidet, finden ihn ein Kauz, der in die Rolle eines Schamanen schlüpft, und die Tochter eines Pferdezüchters, die seine Trauer spürt und ihn gegen seinen Willen begleitet. Stilisierter Film als Hymne auf das Leben, der mit intensiven Landschaftsaufnahmen, stimmungsvoller Musik und metaphorisch aufgeladenen Ort aufwartet, wobei die angestrebte Leichtigkeit an formaler Kunstsinnigkeit krankt.“ (filmdienst) HB, HH
Die Unerzogenen Deutschland 2007, R: Pia Marais, D: Céci Chuh, Birol Ünel
„Als Peter Pan in Steven Spielbergs „Hook“ nach Nimmerland zurückkehrt, fragt er panisch: „Wo sind die Erwachsenen?“ Das möchte man in diesem Regiedebüt dauernd rufen. Die 14-jährige Stevie muss sich gegen ihre unreifen Hippie-Eltern einen Weg ins Leben erkämpfen. Eine Welt auf dem Kopf, vertauschte Rollen, Chaos statt Verantwortung. Ein bedrückend intensives Melodram.“ (Cinema) HH
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Verwünscht USA 2007, R: Kevin Lima, D: Amy Adams, Patrick Dempsey
„Schöne bunte Disney-Welt: ‚Verwünscht‘ beginnt so, wie ein Disney-Film beginnen muss – als Zeichentrickmärchen in einem verzauberten Königreich. Aber dank der fiesen Königin Narissa landet Prinzessin Giselle schon nach kurzer Zeit im heutigen New York - und ‚Verwünscht‘ geht als Realfilm weiter. In dieser zynischen Großstadt erlebt die naive Giselle haarsträubende Abenteuer - und verzaubert mit ihrem Charme nicht nur den Scheidungsanwalt Robert. ‚Verwünscht‘ spielt selbstironisch mit nahezu allen Klischees klassischer Disney-Trickfilme, bleibt deren versöhnlichem Geist aber stets treu. Und das macht dieses flotte, zuckersüße Prinzessinnen-Abenteuer zum perfekten Weihnachtsfilm für die ganze Familie.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI, OL
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Wir verstehen uns wunderbar (Désaccord parfait)Frankreich 2006, R: Antoine de Caunes, D: Charlotte Rampling, Jean Rochefort
„Der Titel ist natürlich purer Sarkasmus. Denn das Wiedersehen zwischen einer britischen Kinodiva und dem französischen Regisseur, mit dem sie fünf Filme drehte, verläuft stürmisch. In den 70ern waren sie das Glamour-Traumpaar schlechthin, ihre Romanze inklusive Scheidung füllte die Klatschspalten. Jetzt soll sie ihm einen Preis überreichen, muss dazu aber fast geprügelt werden … Charlotte Rampling und Jean Rochefort verquicken britischen Humor und französischen Esprit aufs Eleganteste. Aus ihrem Zusammentreffen schlägt der Film wunderbare Screwball-Funken - man stelle sich Elizabeth Taylor und Richard Burton 30 Jahre später vor!“ (Cinema) HB
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Der Zauberer von Oz USA 1939, R: Victor Fleming, D: Judy Garland
Was haben Salman Rushdie, David Lynch, Elton John und Millionen amerikanischer Kinder, die sich alle Jahre wieder zu Weihnachten den gleichen Film auf dem Bildschirm ansehen, gemeinsam ? Sie sind alle in den Bann des „Wizard of Oz“ geschlagen. Rushdie bekennt in seinem liebevollen Essay „a short text about magic“, daß dieser Film seine „very first literary influence“ gewesen sei; Lynch hat „Blue Velvet“ und „Wild at Heart“ reichlich mit Zitaten aus dem Hollywoodklassiker gespickt und Elton Johns „Goodbye, Yellow Brick Road“ ist offensichtlich ein Tribut an Dorothy aus Kansas und ihren Hund Toto. (hip) HH
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