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Boykott für Rotterdam

UMSCHLAG Hamburger Reederei Hapag-Lloyd will niederländischen Konkurrenzhafen meiden

Die HHLA kündigte an, ihr Personal im Containerumschlag um 50 Stellen aufzustocken

Die Hamburger Staatsreederei Hapag-Lloyd hat beschlossen, den niederländischen Hafen Rotterdam vorerst nicht mehr anzulaufen. Containerfrachter, die zwischen China und Hamburg pendeln, lassen von der kommenden Woche an Rotterdam aus und laufen stattdessen Antwerpen in Belgien an. Einen Monat lang will Hapag-Lloyd zusammen mit seinen Partnern in der G6-Allianz Schiffe umleiten. Wenn sich bis dahin die Situation in Rotterdam nicht bessert, sollen weitere Schiffe einen Bogen um den niederländischen Hafen machen.

In Rotterdam, größter Hafen Europas und somit größter Konkurrent Hamburgs, gibt es seit Wochen erhebliche Probleme beim Umschlag. Güterzüge stauen sich, Reedereien und Spediteure beschweren sich über eine zu langsame Abfertigung. Hapag-Lloyd, an der die Stadt Hamburg mit rund 23 Prozent beteiligt ist, zieht nun als erste Großreederei die Konsequenzen aus der Überlastung des Hafens an der Mündung der Maas.

Vergleichbare Probleme hatte es im Juli aber zeitweise auch am Containerterminal Burchardkai der zu 70 Prozent städtischen Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gegeben. Deswegen hatte der Verein Hamburger Spediteure flexiblere Schichtwechsel, eine privilegierte Abfertigung für vorangemeldete Fahrzeuge, eine Entlastung der Hafenstraßen und den Bau einer südlichen Anbindung zum Güterverkehrszentrum Altenwerder gefordert.

Daraufhin hatte die HHLA angekündigt, ihr Personal im Containerumschlag um 50 Stellen aufzustocken. Inzwischen soll der Umschlag wieder reibungslos funktionieren.  SMV

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