piwik no script img

SHORTCUTS

■ Willkommen, Mr. Chance USA 1979, R: Hal Ashby, D: Shirley MacLaine Der Erfolg von Peter Sellers (1925–1980) als Komiker beruhte auf einer Art Autismus: Seine Figuren schaffen sich einen Kosmos nach ihren – meist sehr seltsamen, aber funktionierenden – Regeln. Der „realen“ Umwelt der anderen Menschen scheinen sie dabei völlig entfremdet zu sein. Man denke an den geistig etwas zurückgebliebenen Gärtner in „Willkommen, Mr. Chance“, der die Welt nur aus dem Fernsehen kennt, aber dennoch zum Berater des amerikanischen Präsidenten aufsteigt – weil seine naiven Äußerungen über die Pflanzenpflege für Weisheiten gehalten werden. So, 21.30 Uhr, Freiluft Kino auf dem Rathausmarkt, Hamburg. Eintritt frei ■ Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste Deutschland 2013, R: Isabell Suba Eigenwillig und charmant kommt dieser Film daher, in dem ein sich ständig streitendes Regisseurin-Produzent-Gespann auf dem Filmfestival von Cannes von einem Desaster ins nächste stolpert. Interviewtermine werden verschlafen, die Versuche, Drehbücher an den Mann zu bringen, grandios in den Sand gesetzt. Und das alles auch noch mit einem guten Auge für die Absurditäten der Filmbranche. Do, Sa, So, 19 Uhr; Fr, 17 Uhr, 3001 Kino, Hamburg ■ Die Schimmelreiter Deutschland 2009, R: Lars Jessen, D: Axel Prahl, Peter Jordan Roadmovie von Lars Jessen („Dorfpunks“). Zwei Lebensmittelkontrolleure fahren durch die norddeutsche Provinz und piesacken die Betreiber von Imbissbuden. Der Humor ist dabei so trocken wie bei den frühen Filmen von Detlev Buck. Fr + Sa, 22 Uhr, Theaterschiff „Batavia“, Wedel. Eintritt frei ■ Love & Engineering Deutschland/Finnland/Bulgarien 2013, R: Tonislav Hristov Dieser Dokumentarfilm begleitet vier finnische Computer-Nerds beim Versuch, ihre Probleme mit Frauen zu lösen – mittels eines streng logischen Verfahrens. Die Anwendung ihrer selbst hergeleiteten „Formel der Liebe“ führt dabei zu hochkomischen Komplikationen. Do, 19 Uhr, Universum, Braunschweig ■ Über-Ich und Du Deutschland/Österreich/Schweiz 2014, R: Benjamin Heisenberg, D: André Wilms, Georg Friedrich Der Zufall führt einen renommierten Psychologen (André Wilms) und einen Kleinganoven (Georg Friedrich) zusammen. Der eine ist alt und plagt sich mit Gedächtnislücken und Schuldgefühlen, den anderen jagen die Geldeintreiber. „Über-Ich und Du“ verwickelt die Geschichten der beiden zu einem schönen Buddy-Film, in dem Küchenphobien und nervöses Augenzucken auf Wanderschaft gehen. Do–Mi, 20 Uhr, City 46, Bremen

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen