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hamburg heuteLinda auf dem Kiez

Wochenmarkt am Abend: Von der Spreewaldgurke bis zum FC. St. Pauli-Schlüsselband

Leberwurst, Litschis und Linda – auf dem Spielbudenplatz in St. Pauli startet heute Hamburgs erster Nachtmarkt. Anstatt nach Feierabend im Supermarkt durch Regalreihen zu hetzen, kann man nun immer mittwochs von 16 bis 23 Uhr mit dem Leinenbeutel in der Hand von Stand zu Stand bummeln. Da gibt’s dann Kräutertee und Oregano, Schollenfilet und Kalbsleberwurst, Emmentaler und einen Schal vom FC St. Pauli.

Andreas Dreymann ist auch mit einem Stand dabei. Der Metzger verkauft Fleisch- und Wurstwaren aus ökologischem Anbau. „Ich finde die Idee super, einen Wochenmarkt in dieser Form zu gestalten“, sagt Dreymann. Der Bioland-Hof Hasenkrug aus Rendsburg bietet dagegen rund zwanzig verschiedene Kartoffelsorten, Kleintierfutter und Bio-Eier an. Die meisten Lebensmittel wandern jedoch nicht in den Beutel sondern direkt in den Mund. Denn der Obsthändler verkauft auch gleichzeitig Obstsalat, der Kartoffelmann Ofenkartoffeln und der Nudelstand Nudelsalat.

Warum aber nachts in St. Pauli noch Schafskäse und Brokkoli shoppen? Jochen Bohnsack von der Spielbudenplatz Betreibergesellschaft mbH hat die Antwort: „Auch die Wochenmärkte müssen sich an die modernen Einkaufsgewohnheiten und Zeiten anpassen“, sagt Bohnsack, „hier auf dem Kiez fängt das Leben sowieso erst abends an.“JULIA BRODERSEN

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