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Burger King sagt Goodbye, USA

PROFIT Fastfood-Kette will Donut-Riesen schlucken und dabei Firmensitz nach Kanada verlegen

NEW YORK/TORONTO rtr | Der US-Fastfood-Riese Burger King will den Rivalen Tim Hortons aus Kanada übernehmen und so seinen Firmensitz in das für niedrigere Steuern bekannte Nachbarland verlegen. Die Fusionsverhandlungen liefen, erklärten beide Unternehmen in der Nacht zum Montag. Aus einem Zusammenschluss würde die drittgrößte Imbisskette der Welt mit einem Marktwert von 18 Milliarden Dollar hervorgehen. Beide Konzerne sollen unter ihren bestehenden Markennamen weitergeführt werden. Insidern zufolge soll die Übernahme der mit Donuts und Kaffee groß gewordenen Kette Tim Hortons in den kommenden Tagen über die Bühne gehen.

Der McDonald’s-Rivale Burger King wurde 1954 in den USA gegründet. Der bisher in Miami ansässige Hamburger-Brater betreibt in fast 100 Ländern mehr als 13.000 Restaurants. Tim Hortons aus Oakville in der Provinz Ontario hat über 3.500 Filialen in Kanada und rund 850 in den USA. Die Expansion in den USA kam bisher wegen der Konkurrenz von McDonald’s und Starbucks kaum voran.

Wegen niedriger Zinsen sind Übernahmen auf Pump derzeit vergleichsweise günstig. So schluckte der Pharmakonzern AbbVie jüngst für rund 40 Milliarden Euro den britischen Rivalen Shire. Der Steuersitz soll auf die Kanalinsel Jersey verlagert werden. Die Steuerrate im Konzern wird damit AbbVie zufolge auf 13 Prozent von bislang rund 22 Prozent fallen. Bei US-Präsident Barack Obama stoßen solche Vorhaben jedoch auf wenig Gegenliebe. Der US-Präsident kündigte Anfang August an, gegen Konzerne vorzugehen, die zur Vermeidung von Steuern ihren Sitz ins Ausland verlegen. Er wolle einen „Herdentrieb“ verhindern und deshalb schnell gegensteuern. Die US-Drogeriekette Walgreen verzichtete angesichts öffentlichen Drucks kürzlich auf einen Abzug der Konzernzentrale im Zuge der Übernahme des europäischen Pharmagroßhändlers Alliance Boots.

In Kanada hat die konservative Regierung seit 2006 die Unternehmensteuer auf 15 Prozent gesenkt. Allerdings müssen börsennotierte Konzerne von den Provinzen zusätzlich erhobene Abgaben schultern, die die Gesamtsteuerlast auf etwa 25 Prozent oder mehr anschwellen lassen kann. Dennoch rechnet sich das Modell offenbar.

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