piwik no script img

NEU IM KINODiese Woche frisch

AM LIMIT: Multiplexe. DIE FÄLSCHER: Multiplexe, International, Yorck

Am Limit

Deutschland 2006, Regie: Pepe Danquart. 95 Min.

Die „Huberbuam“ kraxeln seit früher Kindheit wie besessen die Berge rauf und runter. In seinem Dokumentarfilm „Am Limit“ hat Pepe Danquart die Extremsportler bei ihrem irrwitzigen Vorhaben begleitet, den Granitfelsen „The Nose“ im kalifornischen Yosemite Valley in einem neuen Speed-Climbing-Weltrekord zu bezwingen. Entstanden ist ein dichtes Psychogramm zweier Brüder, die bereit sind, bis an die emotionalen und körperlichen Grenzen zu gehen.

Die Fälscher

Deutschland 2006, Regie: Stefan Ruzowitzky. 99 Min.

Unter dem Decknamen „Operation Bernhard“ druckten die Nazis in der größten Geldfälschaktion aller Zeiten Millionen britische Pfund. Der Ganove Salomon Sorowitsch (Karl Markovics) ist die zwielichtige Hauptfigur in Stefan Ruzowitzkys KZ-Drama. Im Berlin der 30er-Jahre fälscht er Banknoten und Kunst, er wird geschnappt und landet 1944 in Sachsenhausen. SS-Mann Herzog, als aalglatter Emporkömmling überzeugend dargestellt von Devid Stresow, leitet hier das Unternehmen. Er zwingt Sorowitsch und andere professionelle Handwerker, Blüten im großen Stil herzustellen, die Deutschland zum Endsieg verhelfen sollen. Als Gegenleistung gibt es weiche Betten und Tischtennis. Ruzowitzky zeigt in einer virtuosen Bildsprache eine Welt, in der kaum Spielraum für moralisches Handeln bleibt. Die Inhaftierten sind einem permanenten Gewissenskonflikt ausgeliefert – sie werden zu Tätern, egal ob sie kollaborieren oder sabotieren und damit das Leben der Mitgefangenen aufs Spiel setzen. Dieser Moraldiskurs hat bisweilen etwas stark Belehrendes und leidet an der Problematik, sich solcherlei Themen adäquat anzunähern.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen