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Iran setzt Briten fest

15 britische Soldaten vor irakischer Küste festgenommen

LONDON dpa ■ Der Iran hat gestern 15 britische Marineangehörige festgenommen und damit die Krise in den Beziehungen zu Großbritannien weiter verschärft. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London erfolgten die Festnahmen mit vorgehaltenen Waffen eindeutig in irakischen Hoheitsgewässern und nicht auf iranischem Gebiet.

Außenministerin Margaret Beckett bestellte den iranischen Botschafter ein und forderte die sofortige Freilassung der Briten. Zu den Festnahmen sei es bei der Routineinspektion eines kleinen Handelsschiffes vor der irakischen Küste durch die Besatzungen zweier britischer Marineboote gekommen. Diese Inspektionen sollten den Schmuggel von irakischem Erdöl sowie von Waffen unterbinden helfen und seien durch UN-Resolutionen gedeckt. Die Marineboote wurden von iranischen Kriegsschiffen eingekreist und gezwungen, in iranische Hoheitsgewässer zu fahren. Die Boote gehören zu der Fregatte „Cornwall“, deren Besatzung den Zwischenfall beobachtete, jedoch nicht versuchte, einzugreifen.

Hintergrund der Spannungen zwischen beiden Ländern ist, dass London derzeit im UN-Sicherheitsrat in New York zu den treibenden Kräften hinter einer angestrebten Resolution gehört, mit der die Sanktionen gegen Teheran wegen dessen Nuklearprogramm verstärkt werden sollen.

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