UMGESTALTUNG DES TEMPELHOFER FELDES: Förderverein kritisiert Mangel an Gedenken
Der „Förderverein zum Gedenken an die Naziverbrechen um und auf dem Tempelhofer Feld“ hat die Pläne zur Umgestaltung des Areals kritisiert. Vor allem das geplante Columbia-Quartier missfällt dem Verein. Durch seinen Bau würde einerseits eine zentrale Frischluftschneise in der Innenstadt versperrt, andererseits würden sichtbare Spuren des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers vernichtet, in dem während der NS-Zeit über 4.000 Menschen unter unmenschlichen Bedingungen untergebracht waren.
Zudem kritisierte der Verein einen Mangel an öffentlicher Erinnerung an das Konzentrationslager Columbiahaus. Lediglich ein Mahnmal auf der falschen Straßenseite erinnere an die dort ermordeten Menschen. Forderungen von Initiativen und Politikern, eine Informationsstätte zu errichten, würden ignoriert.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hatte in der vergangenen Woche den Siegerentwurf für eine Neugestaltung des Tempelhofer Feldes vorgestellt. Er sieht unter anderem die Errichtung eines 60 Meter hohen Berges, eines Wasserbeckens und eines Ausstellungspavillons vor. Die Umgestaltung soll über 60 Millionen Euro kosten. (taz)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen