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KURZKRITIK: HENNING BLEYL ÜBER ZACHES&ZINOBERBremens Exportschlager

Zaches&Zinober gehören seit Jahrzehnten zu Bremens Export-Schlagern – und zwar auf einem Feld, das vom Stadtmarketing eher wenig beackert wird: Kindermusik. Erst kürzlich waren Michael Zachcial und Ralf Siebenand, wie die beiden bürgerlich heißen, für das Goethe-Institut in Schottland unterwegs, aber auch vor Ort sind sie mit einem neuen Konzertprogramm samt CD präsent: „Konzert am Herd“. Dieses kulinarisch inspirierte Programm ist ein weiterer Beweis dafür, dass handgemachte Kindermusik keineswegs nach Rolf Zuckowski klingen muss.

Die Stärke von Zaches&Zinober ist ihre musikalische Vielfalt: Auch beim „Konzert am Herd“ mischen sich Rap, Balladen, Chanson und Skiffle zu einer stilistisch sehr vielfältigen musikalischen Gemengelage – dazu kommt ein angenehm ungezügelter Wortwitz, der sich bemerkenswert frei von erwachsenen Anstands- und Moralmaximen hält. Mit dieser hoch professionell präsentierten Mischung – mit anderen Formationen wie den „Grenzgängern“ hat Zachcial etliche „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ eingefahren – kreiert das Duo eine Art von Kinderkunst, die sich als sehr zeit- und modeunabhängig erweist. Dass es Zaches&Zinober sogar schaffen, schottische Grundschüler zum Deutschlernen zu motivieren, kann dafür als letzte Bestätigung angesehen werden.

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