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WECHSEL Teenager wenden sich laut einer US-Studie von Facebook ab

Facebook ist unter Jugendlichen nicht mehr besonders beliebt – diese Weisheit wird schon seit vielen Monaten immer wieder vor sich hergetragen. Jetzt will die US-Investmentbank Piper Jaffray endlich den Beleg dafür liefern: Ihrer Studie zufolge nutzten im Frühjahr 2014 noch 72 Prozent der befragten 13- bis 19-Jährigen das soziale Netzwerk, im Herbst sollen es nur noch 45 Prozent gewesen sein.

So weit, so gefühlt bekannt. Die Piper-Jaffray-Studie, für die in den USA 7.200 Personen befragt wurden, beantwortet aber auch die Frage, die sich daran sofort anschließt – wo im Netz sich die Jugendlichen denn stattdessen herumtreiben: Vor allem strömten sie zu Instagram. 76 Prozent aller Befragten waren im Herbst Nutzer der Fotoapp, 7 Prozent mehr als noch im Frühjahr. Das wiederum sind gute Nachrichten für Facebook – denn das soziale Netzwerk hat Instagram schon vor geraumer Zeit geschluckt.

Interessant ist das Ergebnis, dass die Nutzung der Blogginplattform Tumblr und Pinterest bei 21 beziehungsweise 22 Prozent stagnieren, ebenso wie die Reddit-Nutzung bei 7 Prozent und der Anteil der Twitter-Nutzer von 63 auf 59 Prozent sank. Neuere populäre Dienste wie Snapchat und Vine wurden nicht abgefragt, ganz zu schweigen von Diensten wie der anonymen Messaging-App Whisper.

Darüber, warum die Jugendlichen diese Bewegung vollziehen, liefert die Studie allerdings keinerlei Informationen. Untersuchungen zu Jugendlichen und ihrer Nutzung sozialer Medien, etwa von der US-amerikanischen Social-Media-Forscherin danah boyd, legen immer wieder die Interpretation nahe, dass die Attraktivität sozialer Netzwerke rapide sinkt, je mehr Erwachsene sich dort herumtreiben. Diese Beobachtung allein vermag allerdings kaum zu erklären, warum Facebook in den vergangenen sechs Monaten so rapide an Attraktivität für jugendliche Nutzer verloren haben soll. MLA

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