: SHORTCUTS
■ Xala Senegal 1975, R: Ousmane Sembènes
Die Satire beschreibt die selbstausbeuterischen Tendenzen innerhalb der afrikanischen Bevölkerung am Beispiel der städtischen Bourgeoisie, die viel gelernt hat von den französischen Kolonialherren. Im einheimischen Woloff bedeutet das Wort „Xala“ Impotenz – sexuell wie auch politisch. Die Übernahme wirtschaftlicher Schlüsselpositionen durch das schwarze Bürgertum setzt die Korruption nur fort. Seine Beziehung zum Volk, hier einer Gruppe von Bettlern, Krüppeln und Medizinmännern, ist verloren gegangen – es sei denn, man kriegt keinen mehr hoch.
Beim 3. Afrikanischen Filmfest Hamburg: Fr, 17.30 Uhr, Studio-Kino; www.augen-blicke-afrika.de
■ Dark Passage USA 1947, R: Delmer Davis, D: Humphrey Bogart, Lauren Bacall
Ein Sträfling unterzieht sich nach seiner Flucht aus dem Gefängnis einer Gesichtsoperation, um nicht erkannt zu werden. Der erste Teil des Films ist komplett aus der Perspektive des Mannes gefilmt, später dann, als die Bandagen von seinem Gesicht genommen werden, wechselt er zur herkömmlichen Erzählstrategie. Und siehe da: Der auf Rache sinnende Gangster ist – Humphrey Bogart.
Do, 21.30 Uhr; Fr, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg
■ Ludo Färöer 2014, R: Katrin Ottardóttir, D: Lea Blaasberg, Hildigunn Eydfinsdóttir
Der erste färöische Spielfilm seit 15 Jahren erzählt von einem Tag und einer Nacht im Leben einer jungen Frau. Mit Mann und einer 11-jährigen Tochter lebt sie in einem einsamen Haus am Meer, doch zwischen den Depressionen der Mutter und der Lethargie des Vaters wird das Mädchen langsam aufgerieben.
Bei den 56. Nordischen Filmtagen: Do, 22.45 Uhr; So, 17.15 Uhr, Cinestar, Lübeck; www.luebeck.de/filmtage
■ Der Kreis Schweiz 2014, R: Stefan Haupt
Das Doku-Drama entführt ins Zürich der 1950er-Jahre: Homosexualität ist in der Schweiz zwar nicht strafbar, schwule Männer sind aber mit alltäglicher Homophobie konfrontiert, treffen und lieben sich nur im Verborgenen.
Do, 16 Uhr; Fr, 20.15 Uhr; Sa, 15.30 Uhr; Di, 18 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover; Do, 20 Uhr, City 46, Bremen
■ Wintergartenprogramm Deutschland 1895,
R: Gebrüder Skladanowsky
Auf den Film als Varieté-Attraktion verweist dieses am 1. November 1895 vorgeführte Programm, mithin die erste deutsche Kinovorstellung überhaupt: Hier sind ausschließlich nur wenige Sekunden dauernde Varieté-Darbietungen zu sehen, darunter ein „Boxendes Känguru“.
Zum 40. Geburtstag des Bremer Kommunalkinos: Sa, 21 Uhr, City 46. Eintritt frei
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