: Offene Grenzen
KULTURAUSTAUSCH Von Avantgarde bis Volkslied: Das Schleswig-Holstein Musik Festival präsentiert mit seinem Länderschwerpunkt auch in Hamburg die ganze Vielfalt türkischer Musik
Wer auf der Suche nach Harmonie ist, muss beständig Grenzen überschreiten und sich mit denen, die man dort trifft, austauschen – ohne zu vergessen, wo man gerade herkommt. Davon ist das Kolektif Instanbul, in der namengebenden 13-Millionen-Stadt derzeit eine der populärsten Bands, überzeugt. Das Kolektif selbst verdankt seine Existenz einer solchen Grenzüberschreitung: während die einen aus der modernen Improvisation kommen, haben die anderen in ihren Dörfern auf Hochzeiten und anderen Festen gespielt. In Istanbul trafen sie schließlich aufeinander – und damit ihre unterschiedlichen Geschichten, Erfahrungen und Interessen: traditionelle Musik aus Anatolien und vom Balkan vermischt sich am Bosporus mit metropolitanem Jazz und Funk.
Ein perfekter Auftakt für die Präsentation des diesjährigen Türkei-Schwerpunkts des Schleswig-Holstein Musik Festivals an dessen Spielort Hamburg. Und auch hier ist das Kolektif Instanbul nicht ohne ein weiteres Kultur-Zusammentreffen zu haben. Auf dem Spielbudenplatz ist die türkische Band gemeinsam mit İpek İpekçioğlu alias DJ Ipek zu hören. Die Kreuzberger Sozialpädagogin, Autorin, Eventmanagerin, Aktivistin und DJane ist seit Anfang der 90er unverzichtbarer Bestandteil der Berliner Clubszene und bringt in ihrem Projekt „Eklektik Berlinıstan“ Techno mit Bauchtanzrhythmen, Orientalisches mit türkischer und kurdischer Musik, Griechenland mit Indien und der Karibik zusammen.
Insgesamt sind im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals am Spielort Hamburg 23 Konzerte zu hören. Rund ein Drittel davon setzt sich in irgendeiner Weise mit der Türkei auseinander. MATT
■ Sa, 16. 7. bis Fr, 26. 8., Infos und Programm: www.shmf.de
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