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heute in gröpelingenBremen fällt auseinander

Der Landeswahlleiter diskutiert über Stadtstrukturen und braune Stimmgewinne

Herr Dinse, Sie referieren über die Frage „Gibt es braune Inseln in Bremen?“ Gibt es sie?

Jürgen Dinse, Leiter des Statistischen Landesamtes: Mit solchen stigmatisierenden Begriffen habe ich Schwierigkeiten. Sicher gibt es Gebiete, in denen der Stimmanteil rechtsextremer Parteien überdurchschnittlich hoch ist, aber das sind zum Teil auch Wanderinseln. Deutlich ist allerdings, dass in Bezirken mit geringer Wahlbeteiligung die Zahl rechtsextremer Wähler besonders hoch ist.

Lässt eine kleinteilige Wahlanalyse Zusammenhänge zwischen Bebauungsstrukturen und Wahlverhalten erkennen?

Ja. Anfang der 70er Jahre war die Wahlbeteiligung in allen Quartieren in etwa gleich. Jetzt zeigen die Grafiken, wie sehr sich das spreizt, die Stadt hat sich erschreckend auseinanderentwickelt. In den Geschossbaugebieten wie der Neuen Vahr ist die Quote abermals auffällig gesunken, gleichzeitig haben die rechtsextremen Stimmanteile zwischen sieben und zehn Prozent.

Gröpelingen, wo Sie heute diskutieren, hat zu 8,3 Prozent rechtspopulistisch oder neofaschistisch gewählt. Dort gibt es lauter kleine Häuschen.

Es existieren in der Tat zwei entsprechende Gebietstypen – die älteren Arbeitersiedlungen weisen ähnliche soziale Verwerfungen auf. Mancherorts liegt die Beteiligung unter 30 Prozent.

Ergeben sich daraus Folgerungen für die Stadtentwicklungspolitik?

Unbedingt. Die Menschen dürfen sich nicht allein gelassen fühlen. HB

Diskussion: 19.30 Uhr im Helene Kaisen-Haus, Beim Ohlenhof 10

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