Neue Köpfe – neuer Kurs?: Kuschelromantik reicht nicht
JENS ECKHOFF (CDU) war bis 2006 Bremer Bau- und Umweltsenator. Derzeit ist der 41-Jährige als freier Unternehmensberater tätig.
Bremen ist hanseatisch, weltoffen und modern. Jetzt hat die Stadt einen neuen Senat mit vielen unbekannten und zugezogenen Köpfen. Dies ist gut so, aber für welche Politik werden sie stehen? Ich hoffe, sie stehen für diese bremischen Tugenden.
Gastkommentar von Jens Eckhoff
Wir brauchen angesichts unserer großen Probleme Hilfe von außen, durch Wirtschaft, Wissenschaft und die Politik anderer Länder und des Bundes. Bisher stand Rot-Grün in der Republik für die Kuschelromantik der 70er und 80er Jahre. Jetzt hat der neue Senat eine Chance zu beweisen, dass Rot-Grün den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts auch gewachsen ist.
Manches deutet in die richtige Richtung, aber viele Vorzeichen senden andere Signale: Das Büro des Bürgermeisters wird zum abgeschlossenen Bereich, der Mann der Wirtschaft – Ulrich Nußbaum – verlässt die Mannschaft bereits vor dem Start und bei der Wahl der Sozialsenatorin lassen die Genossen ihre Kandidatin beinahe durchfallen.
Hoffen wir im Interesse der Stadt, dass man sich jetzt auf die Arbeit konzentriert und für die vielen Probleme pragmatische Lösungen findet. Das Kohlekraftwerk wird die erste große Hürde sein. Die Opposition hat ebenfalls einen Auftrag im Interesse des Landes wahrzunehmen: Weder rot-gelbes Anbiedern noch schwarze Fundamentalopposition sind das richtige Rezept.
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