hamburg heute: Studenten inszenieren am Thalia
„Finale 07“: Die Theaterakademie okkupiert eine Woche lang die Nebenstelle in der Gaußstraße
Gerade erst haben die Studenten der Theaterakademie, also des offiziellen Theaterstudiengangs an der Hochschule für Musik, durch einen Boykott der Studiengebühren von sich reden gemacht. Sie hätten zu viel zu tun, um nebenher noch Studiengeld zu verdienen, argumentierten sie – et voilà: Von Montag bis Samstag jagen sich die Inszenierungen der Theaterakademie im Thalia in der Gaußstraße. „Finale 07“ heißt die Reihe, in der täglich drei Aufführungen gegeben werden. So wildert das Studienprojekt „Blutsbande“ in antikem Textmaterial: Am Dienstag wird der Troja-Komplex aus Frauensicht abgearbeitet, am Mittwoch wird die Eifersuchtsgeschichte von Jason und Medea auf die ganz normalen Beziehungsebene heruntergedimmt, und am Freitag kommt der Mutter mordende Orestes dran.
In der Reihe „Weibsstücke“ inszeniert die Regiestudentin Chang Nai Wen die letzten Gedanken der Sarah Kane vor ihrem Selbstmord in einem Raum, der irgendwo zwischen Folterkeller und Labyrinth angesiedelt ist. Das Stück mit dem lapidaren Titel „4.48 Psychose“ läuft am Donnertag als letzte Vorstellung. Am Samstag versucht sich das dritte Semester mit „Horvath, falsch interpretiert“ an einer Textcollage, die in einem Bierzelt mit Blasmusik spielt. WIE
Finale 07: Montag bis Samstag, dreimal täglich, Beginn der ersten Vorstellung jeweils um 19 Uhr. Thalia in der Gaußstraße, Gaußstraße 190
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