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WOCHENÜBERSICHT: KONZERTThomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Ach heiliger Bartleby. Guter Trotzkopf der Verweigerung, den auch Tocotronic als Spielfigur für ihr aktuelles Album ins Feld stellen. „Kapitulation“ heißt es. Ach ja. Würde man ja gern wollen, aber dann tragen wir doch alle immer auch unseren Peter Lorre mit uns herum, der in diesem Film, also „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“, so herzzerreißend mit den Fingern rang. „Will nicht. Muss!“, blökte er, ganz niedergeschlagen „will nicht. Muss!“ Weil da immer so Zwänge sind. Hier zum Beispiel liegen die Zeilen vor einem, die einfach gefüllt sein müssen, obwohl mir in dieser Woche nichts wirklich am Herzen liegt, das ich empfehlen will. Wenn man jetzt das Jahr 1969 schreiben würde, ja, dann wäre das natürlich der Auftritt von John Fogerty am Dienstag in der Zitadelle Spandau. Der Häuptling von Creedence Clearwater Revival. Klare Empfehlung! Obwohl? Weil man 1969 dann doch wieder zu hippie-verkifft und fixiert auf Doppelalben gewesen wäre, um überhaupt zu erkennen, wie hemdsärmlig bei CCR die Riffs zu großartigen Songs geschnetzelt wurden. Wirklich hip waren die nie. Weswegen CCR immer die Band der Mopedfahrer blieb, der Pickelgesichter. Der Millionen. Aber ob man heute noch für Fogerty und sein Rockin’-all-over-the-world sein Moped satteln muss? Wer will! Etwas Entspannung jetzt aber im Konjunktiv. Man könnte für seine Incredibly-strange-music-Sammlung doch mal am Carillon am Haus der Kulturen der Welt vorbeigehen. Diesen Sonntag bespielt Jeffrey Bossin das Konzertglockenspiel im erweiterten Popbegriff mit Bearbeitungen von Beatles-, Cohen und Gershwin-Songs. Ach, und für die Hidden Cameras sollte man vielleicht schon ein Plätzchen an seinem Herzen finden, so ein jubilierender und schrammelnder Pop, der einen in die Sommerfrische schicken kann. Am Mittwoch spielt das kanadische Kollektiv im Lido.

Carillonkonzert So, 15 Uhr. Eintritt frei

John Fogerty: Zitadelle Spandau, Di, 20 Uhr. VVK: 45 €

Hidden Cameras: Lido, Mi, 21 Uhr. AK: 10 €

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