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Taxikrieg in Osnabrück

Fahrer ärgern sich über Mietwagenfirmen, die in ihrem Revier wildern. Die Stadt bestreitet, dagegen nichts zu tun

Die Taxifahrer in Osnabrück sind erbost über angeblich unlautere Konkurrenz von Mietwagenfirmen: Seit 2004 wilderten Mietwagenfahrer in ihrem Revier und nähmen ihnen Fahrgäste weg, teilte die Interessengemeinschaft Osnabrücker Taxifahrer gestern mit. Die Mietwagenfahrer hielten sich nicht an gesetzliche Vorgaben und unterböten zudem die Taxitarife. „Es wird immer schwieriger, mit dem Taxifahren seine Familie zu ernähren“, sagte Gerd Hermes, Sprecher der Vereinigung.

Mittlerweile gebe es auch Mietwagen aus dem Landkreis, die mit so genannten Mischkonzessionen und einem Taxischild widerrechtlich auf Kundenfang gingen, sagte Hermes. In den vergangenen vier Wochen seien 50 Fälle dokumentiert worden und würden nun an die Stadt weitergegeben. Diese verhalte sich zu „mietwagenfreundlich“.

Ein Sprecher der Stadt Osnabrück wies diesen Vorwurf zurück: „Jeder Anzeige wird nachgegangen.“ Falls Ordnungswidrigkeiten nachzuweisen seien, würden diese auch geahndet. Er verwies außerdem auf eine Initiative der niedersächsischen Oberbürgermeister: Diese hätten die Landesregierung dazu aufgerufen, gegen Wettbewerbsverzerrungen vorzugehen.

Die Osnabrücker Droschkenfahrer wollen nun mit Aufklebern und der Internetseite www.taxikrieg.de auf den Konflikt aufmerksam machen. DPA

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