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Asse IISeltener Konsens

Wenn es in der Atomdebatte dieser Tage einmal heißt, dass irgendwer mit irgendwem an einem Strang zieht, ist das eine beachtenswerte Mitteilung. Im Falle des Atommüllendlagers Asse II sind es sogar ein SPD- und ein FDP-Minister, die sich bei der Schließung einig sind. Dass der Versuch gescheitert ist, im ehemaligen Salzbergwerk Atomschrott zu versenken, steht außer Frage. Doch gemeinhin reicht der Nachweis der Gefährlichkeit zur Schließung einer Atomanlage nicht aus. Für die Pannen-Reaktoren Brunsbüttel und Krümmel will der Betreiber Vattenfall die Laufzeiten sogar noch verlängern lassen.

Kommentar von Elke Spanner

Natürlich ist der Fall Asse II anders gelagert. Die Gemeinsamkeit liegt aber darin, dass sowohl dort als auch im AKW Krümmel und Brunsbüttel mit Material hantiert wird, das lebensgefährdend ist. Und dass in beiden Fällen erhebliche Probleme aufgetreten sind. In Asse hat man aus den Erfahrungen gelernt – allerdings erst nach Jahrzehnten. Vor 20 Jahren bereits hat der Betreiber erstmals das Problem des Wassereintritts eingeräumt.

In Brunsbüttel und Krümmel noch nicht. Doch wie lange dürfen Betreiber Erfahrungen sammeln, ehe sie zur Einsicht kommen? Wie viele Störfälle darf ein AKW verbuchen, ehe seine Gefährlichkeit anerkannt wird? Unter diesem Aspekt sollte Asse II keine Maßstäbe setzen. Weitere 20 Jahre mit Krümmel und Brunsbüttel sind unzumutbar.

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