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Kontrollen erwünscht, Geld wohl nicht vorhanden

HYGIENE Bald sollen Gäste im Internet sehen können, wie sauber es in Berliner Restaurantküchen zugeht

Wenn schon, dann für alle: Die CDU-Fraktion fordert, im Zuge des geplanten Kontrollbarometers Restaurants rasch und flächendeckend unter die Lupe zu nehmen. Ab nächstem Jahr sollen Gäste anhand der Farben Grün, Gelb und Rot bereits an der Eingangstür erfahren, wie es um die Hygiene in der Gaststätte bestellt ist. „Wenn nur einige Restaurants kontrolliert werden, ist das unfair“, sagte die Abgeordnete Cornelia Seibeld bei einer Diskussion im Abgeordnetenhaus am Freitag. Die Verbraucherzentrale hatte dazu Vertreter aller Fraktionen im Abgeordnetenhaus eingeladen.

Zudem sollten die Kontrolleure kurz nach der ersten Kontrolle die Hygiene erneut überprüfen, sagte Seibeld weiter. So könne getestet werden, ob sich der Zustand des Restaurants verbessert habe. Erst nach der zweiten Prüfung solle das farbliche Barometer an der Tür kleben. BärbelHolzheuer-Rothensteiner (Linke) forderte unangemeldete Kontrollen. Sie begrüßte, dass Berlin schon vor Anfang kommenden Jahres Hygiene in den Restaurants transparent macht. Auf der Internetseite berlin.de/sicher-essen werden in den kommenden Wochen die Ergebnisse der Berliner Hygienekontrollen veröffentlicht. Selbst wenn die Restaurants ihre Sauberkeit verbessern, stehen im Internet auch die Ergebnisse der ersten Kontrolle.

Bislang war nur die Sauberkeit in Pankower Restaurants veröffentlicht worden. Die Besitzer konnten freiwillig entscheiden, ob an ihrer Tür ein Smiley hängt. Lächelt der Smiley, ist die Sauberkeit gut. Ist er traurig, muss die Hygiene verbessert werden.

Ob für das angekündigte Kontrollbarometer zusätzliche Stellen geschaffen werden, ist unklar. „Wir müssen sparen“, sagte der FDP-Abgeordnete Björn Jotzo. Uwe Goetze von der CDU forderte hingegen mehr Geld für den Verbraucherschutz im anstehenden Haushalt. JULIA FIEDLER

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