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Ein rechtsextremer Anmelder

HAGIDA-DEMO

Am Montag scheiterte in Hannover der Abendspaziergang der rund 200 Anhänger des Pegida-Ablegers Hagida an der gesellschaftlichen Gegenwehr. Über 19.000 Menschen hatten in der Innenstadt gegen die Aktion protestiert.

In den Reihen der vermeintlichen Verteidiger des christlichen Abendlandes marschierten diverse Rechtsextreme mit. Ein Rechtsextremer hatte den Abendspaziergang auch angemeldet: Olaf Schulz von den „Identitären“. Auf Schulz’ Bitte hatte die Polizei seinen politischen Hintergrund nicht bekanntgegeben. „Aus Angst vor Repressalien“, so soll Schulz seinen Wunsch gegenüber der Polizei geäußert haben. Die Polizei entschied dann, Schulz’ Persönlichkeitsrecht über das Recht der Öffentlichkeit auf Information zu stellen.

Seit 2012 besteht das Netzwerk der „Identitären“ in Deutschland. Die Bewegung entstand in Frankreich. Zwar lautet ihr europaweiter Slogan „100 Prozent Identität, 0 Prozent Rassismus“, doch in der Selbstdarstellung schreibt die Gruppe: „Wir kämpfen gegen den eigenen Identitätsverlust, gegen unseren demographischen und kulturellen Verfall“. „Identitärer Großraum Hannover“ gehört zu den aktiveren Gruppen Europas. Nach dem Anschlag gegen Charlie Hebdo schrieb die Gruppe auf Facebook: Der Terror sei das Ergebnis der „Multikulti-Spinner“, deren Asylpolitik und Lichterketten: „Mulikulti muss sterben damit wir leben können“. Ab den 26. Januar hat Schulz regelmäßige Aktionen angemeldet. Und in Braunschweig will am Montag die Bragida aufmarschieren.  AS

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