: Minister weiter für Gigaliner
Niedersachsens Verkehrsminister Walter Hirche (FDP) hat die Entscheidung seiner Amtskollegen von Bund und Ländern, in Deutschland keine so genannten Gigaliner auf deutschen Straßen zu erlauben, bedauert. Er wolle nun das Know-how und die „sehr guten Erfahrungen“ eines niedersächsischen Pilotprojekts mit den bis zu 25 Meter langen und 60 Tonnen schweren LKW-Gespannen einer Studie der Europäischen Kommission zur Verfügung stellen, sagte Hirche. Deutschland dürfe sich nicht von der innovativen Entwicklung der Ökoliner abkoppeln. Der Schadstoff-Ausstoß pro transportierter Tonne sinke bei den Groß-LKWs um 30 Prozent.
Seit mehr als einem Jahr war in Niedersachsen als einem von drei Bundesländern ein Modellversuch mit drei Speditionen gelaufen. Am Mittwoch hatte die Verkehrsministerkonferenz in Merseburg beschlossen, dass die Gigaliner in Deutschland nicht zugelassen werden. Er werde keine weiteren Modellversuche mit den Riesenlastern geben, sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Einmündungen, Kreisverkehre, Ortsdurchfahrten und Stellplätze an Autobahnen seien nicht für deren Ausmaße ausgelegt. Zudem zögen die Riesenlaster Güter von Bahn- oder Schiffsverkehr ab.
Auch der Bremer Verkehrssenator Reinhard Loske (Grüne) begrüßte die Entscheidung. Es müsse an der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene gearbeitet werden, nicht in die andere Richtung. KSC
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen