: Schöne schräge Welt
„American Beauties“: Eine Hamburger Fotoausstellung, die sieben Künstler und sieben Sichten auf die USA präsentiert – von den Zwanzigern bis heute
Man mag es erfrischend oder altbacken finden – aber Tatsache ist, dass die USA nicht den Nimbus des Unbegrenztseins, des irgendwie Wundersamen eingebüßt haben. „American Beauties“ haben die Hamburger Deichtorhallen deshalb ihre aktuelle Schau genannt, die sieben US-amerikanische Fotografen und Fotografinnen des 20. und 21. Jahrhunderts vorstellt.
Karl Struss‘ Platinotypien – verschattete New Yorker Stadtansichten der Zwanziger Jahre – sind da zu finden. Die unglaublich schrägen Porträts der Wiener Jüdin Lisette Model aus den Vierzigern. Auf andere Art dicht: die Gangs Larry Clarks, der von der Langeweile amerikanischer Kleinstädte in den siebziger Jahre erzählt.
Alle diese KünstlerInnen haben gezielt fotografiert; für andere war das Foto Nebenprodukt: Für Wim Wenders etwa, dessen Serie „Written in the West“ während der Drehortsuche für „Paris, Texas“ entstand. Und David Hockney – er wollte seine Fotos eigentlich in Gemälde umsetzen, bevor er deren eigene Qualität begriff.
Doch all diese Motivationen wiegen wenig gegen die Intensität Nan Goldins. Sie wollte vor allem Erinnerungen schaffen. Auch deswegen hat sie das Sterben ihrer HIV-positiven Freundin dokumentiert. Der Titel der Fotoserie: „Cookie Mueller“. PETRA SCHELLEN
Bis 6.1.2008, Hamburger Deichtorhallen
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