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CHRISTEL BURGHOFF GENERATION CAMPERGanz am Anfang war die Kunst

Am 25. April soll das grandiose Projekt „Caverne du Pont-d’Arc“ im französischen Département Ardèche eröffnet werden. Es ist eine aufwendige Kopie der steinzeitlich ausgemalten Höhle von Chauvet – dem, wie viele sagen, ersten großen Meisterstück der Menschheitsgeschichte. Oberhalb Vallon Pont-d’Arc und nicht weit entfernt vom Original wurde ein Hügel präpariert, neben der Höhlennachbildung sind ein Museum und Besuchereinrichtungen entstanden, die sich, von Gras überwachsen, bald perfekt in die Landschaft einfügen werden. Zahllose Spezialisten und Wissenschaftler waren am Werk, 55 Millionen Euro wurden investiert. Bei aller Gigantomanie ein echtes Geschenk: Die originale Höhle, gerade mal vor 20 Jahren entdeckt (sie war mindestens 20.000 Jahre lang verschüttet), ist und bleibt für Besucher gesperrt. Werner Herzog allerdings durfte 2010 dort drehen.

„Die Höhle der vergessenen Träume“ ist ein wundersamer Film über die Perfektion dieser einzigartigen Kunstwerke, über die Atmosphäre des Geheimnisvollen und Unerklärlichen, die dieser unglaublich langen Ära der Steinzeitmalerei eigen ist. Es geht bei Chauvet um Hunderte von Tierbildern, naturgetreu und überaus lebendig, viele sind ausgestorben. Ihr Alter ist unfassbar: Die Malereien sind über 36.000 Jahre alt. Und damit mehr als doppelt so alt wie die berühmten Malereien der Höhle von Lascaux. „Lascaux“ wurde bereits 1983 nachgebaut. Ein Besucherhit. Das Tal der Vézère, in dem diese Höhle (und weitere) liegt, ist heute ein prähistorisches Zentrum mit einem Weltklassemuseum. Jetzt also auch „Chauvet“. Als wäre Frankreich stolz auf dieses Erbe und Steinzeitkunst ein nationaler Bildungsauftrag.

Man könnte unsere Nachbarn um ihren Einsatz beneiden. Auch hierzulande gibt es uralte Steinzeitkunst: Bis zu 40.000 Jahre alt sind die wunderschönen Plastiken von Tieren, Menschen und Fabelwesen. Sie wurden in Höhlen der Schwäbischen Alb gefunden und befinden sich in verschiedenen Museen. Aber kaum jemand weiß das.

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