Ausstellung: Paulas Kinder IV
So ist das in der Kunst: Die Beschäftigung mit einem Gegenstand bedarf, um Kunst zu sein, immer einer Abstraktionsebene. Und kann sich kaum weit genug vom Konkreten entfernen. Wenn also Martina Becker und Sabine Zeller im Rahmen des Projekts „Paulas Kinder“ mit Kindern aus dem SOS-Kinderdorf Worpswede eine Installation in zwei Gewächshäusern erarbeiten (deren Dokumentation ab Mittwoch nebst Monika B. Beyers Film „Paulas Kinder“ im Rathaus zu sehen ist), dürfen dabei ruhig „fahrbare oder blinkende Werke, um sich selbst rotierende Skulpturen sowie klappernde, piepsende und andere lautstarke Gerätschaften“ dabei sein. Mit Paula Modersohn-Becker hat das jetzt was zu tun? Erstens: Worpswede, da hat sie gelebt. Zweitens: Kinder, die hat sie oft gemalt. Mehr noch als andere Arbeiten im Rahmen von „Paulas Kinder“ steht also der künstlerische Gedanke im Zentrum und löst so den Untertitel der Reihe immerhin halb ein: „Paula Modersohn-Becker im Blick zeitgenössischer Kunstproduktion“. Über das konkrete Ergebnis sagt das natürlich noch nichts. Es ist durchaus unterhaltsam, verspielt, erfrischend profan und setzt sich damit über kunstphilosophische Diskurse frech hinweg.
Mittwoch, 18 Uhr, Donnerstag, 11-17 Uhr, Obere Rathaushalle
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