Premierenwochenende in Oldenburg: Auftragskiller und Gemetzel
Gleich zwei Premieren muss das Oldenburger Theaterpublikum am Wochenende verkraften. Und das auch noch an zwei verschiedenen Orten. Obendrein sind die Sujets der Stücke vordergründig geeignet, geradezu Besorgnis zu erregen.
„I Hired A Contract Killer“ heißt das eine, „Gott des Gemetzels“ das andere (wenn da mal kein Trittbrettfahrer auf entsprechende Gedanken kommt). Zumindest ersteres, bekannt aus dem gleichnamigen Film von Aki Kaurismäki, ist zwar durchaus schwarz, aber eine Komödie: Henri Boulanger ist ein Mann, der nie wagt, nie gewinnt und nichts zu verlieren hat. Nach seiner Kündigung beschließt er zu sterben und scheitert sogar dabei kläglich. Ein Experte muss her. Seines Lebens überdrüssig, engagiert Henri einen Profikiller. Während der ehemalige Beamte auf seinen Mörder wartet, trinkt er den ersten Whisky seines Lebens, begegnet der Rosenverkäuferin Margaret und verliebt sich in sie. Und sie sich in ihn! Das Leben könnte so schön sein. Wäre da nicht dieser Mordauftrag, der nicht rückgängig gemacht werden kann …
„Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza hält einer ach so vernünftigen, zivilisierten Gesellschaft den Spiegel vor – messerscharf, treffsicher, witzig. „Jeder Schlag ein Witz. Jeder Witz ein Schlag“, lobte die FAZ.
Premiere „I Hired A Contract Killer“: Freitag, 20 Uhr, Exerzierhalle; Premiere „Gott des Gemetzels“: Samstag, 19.30 Uhr, Staatstheater, Großes Haus, Oldenburg
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