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Der Intendant ist das ProblemUnwürdiger Führungsstil

Die Stimmung im Hause Radio Bremen ist denkbar schlecht. Die Nerven liegen blank. Das hängt mit dem Umzugsstress zusammen, aber auch mit der Führungsstruktur. Denn nicht nur bei den MitarbeiterInnen, die mit der neuen Technik kämpfen, liegen die Nerven blank. Auch beim Intendanten.

Kommentar von Klaus Wolschner

Die Briefe, die er verschickt, provozieren auch im eigenen Hause nur noch Kopfschütteln. Da kommt viel von beleidigter Leberwurst zum Ausdruck. Untergebene bekommen die Knute.

Was der Intendant offenbar überhaupt nicht kann, ist mit der Kritik anderer professionell umzugehen. Sein „Freund-Feind“-Schema „zerstört eine offene Diskussionskultur, die wir bei Radio Bremen einst hatten, und die viele MitarbeiterInnen heute vermissen“, schreibt der Personalrat in einem Infoblatt, das im ganzen Haus ausliegt. Niemand erwartet noch vom Intendanten, dass er auf Kritiker zugeht und versucht, in einem Gespräch etwas zu klären.

Als ob es für ihn ein Ärgernis wäre, dass in einer Rundfunkanstalt viele selbstbewusste und selbständig denkende Menschen arbeiten, die es gewohnt sind, täglich das Verhalten anderer zu beobachten und zu beurteilen. Für eine öffentlich-rechtliche Rundfunk-Anstalt ist so ein Führungsstil schlicht unwürdig.

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