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nicht verpassen!Rum in der Kiste

„Die Schatzinsel“, ProSieben. Teil 1: heute, Teil 2: Di., je 20.15 Uhr

Viel nimmt man sich wohl vor, wenn man einen Literaturklassiker aus dem 19. Jahrhundert neu verfilmen möchte – etwa Robert Louis Stevensons „Die Schatzinsel“. Umso schöner ist es, wenn es klappt. Der junge Jim Hawkins (François Goeske) findet im Hab und Gut eines Säufers und ehemaligen Piraten, der in der Wirtsstube seiner Mutter untergekommen war, eine Schatzkarte. Jim überzeugt die Obrigkeiten in Bristol, dass der Schatz gefunden werden muss. So macht er sich mit der Crew der „Hispaniola“ auf den Weg: dem adeligen John Trelawney (Christian Tramitz, dem man seine Ernsthaftigkeit nicht abkauft), dem verdeckten Piraten Long John Silver (Tobias Moretti), seiner rechten Hand Israel (etwas übertrieben kostümiert: Jürgen Vogel) und dem blinden Passagier Sheila (Diane Williams). Dazu: Rum, Messerstechereien, Meuterei, Liebe, Drama.

Manchmal schießen die Effekte übers Ziel hinaus, so brummt ein Segelschiff, als fahre es mit Diesel. Und Probleme gibt es auch bei der Sprache. So wechseln die Piraten zwischen einem altertümlich anmutenden Slang und einem saloppen „Los, Mädels“. Im zweiten Teil wird viel gekämpft. Und der Schatz – er wird gefunden – hat etwas von einem russischen Märchen. Doch der Film besticht, durch Kostüme und Landschaftsaufnahmen, vor allem aber durch den menschlichen und grandios verkörperten Long John Silver. BETTINA KOLLER

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