: Gas oder Kohle?
FEUER Der Frühling ist noch nicht da, schon riecht es draußen nach Bratwurst. Im Park steigt Rauch auf, Kartoffelsalat wird ausgepackt – und gegrillt mit Methode
Die Streitfrage wird vorab online gestellt.
Immer dienstags. Wir wählen eine interessante Antwort
aus und drucken sie dann in der taz.am wochenende. www.taz.de/streit oder www.facebook.com/taz.kommune
Redaktion: Bastian Fernández, Markus Lücker, Stefan Simon Fotos: Archiv; bratwurstmuseum.de; Marc Theis;
Enrico Verworner; WBQA; privat
Léa Linster
Ganz klar: Holzkohle, denn nichts kann die Natur ersetzen, gerade im Frühling. Wir wollen beim Grillen doch den Rauchgeschmack, sonst können wir das Fleisch ja gleich in der Pfanne braten.
Léa Linster, 59, ist luxemburgische Spitzenköchin mit Michelin-Stern. Ihre Autobiografie „Mein Weg zu den Sternen“ ist gerade erschienen
Karl Lauterbach
Nach wie vor gilt: Fisch, grillen mit Olivenöl und Kräutern, Elektrogrill oder zumindest Kugelgrill und dazu ein kühles Bier.
Karl Lauterbach, 52, ist Mediziner und SPD-Bundestagsabgeordneter. Er isst nur Fisch, kein Fleisch – und nie Salz
Brigitte Grothum
Ich fühle mich ausgesprochen geehrt, dass Sie mich, die ich als Doppelrolle Magda/Marion 16 Jahre lang in der Fernsehserie „Drei Damen vom Grill“ unter anderem auch mit Grillen beschäftigt war, als Kompetenz in dieser Frage ansprechen. Aber ich bin und war „nur“ Schauspielerin und kann meine Antwort bloß aus einem Bauchgefühl geben: KOHLE!
Brigitte Grothum, 80, ist Schauspielerin und Regisseurin. Sie war eine der Hauptdarstellerinnen in der Kultserie „Drei Damen vom Grill“
Majestät Gerhard I.
Die Thüringer Rostbratwurst ist ein Leckerbissen, der fast jede Zubereitungsart verträgt. Jedoch ergibt sich der höchste Genuss nur, wenn die Bratwurst nach alter Väter Sitte auf Holzkohle zubereitet wird. „Soll eine Bratwurst recht geraten, dann muss sie auf dem Roste braten.“
Majestät Gerhard I., 65, mit bürgerlichem Namen Gerhard Herbst, ist pensionierter Metzgermeister und seit Juni 2014 der 5. Thüringer Bratwurstkönig. Er lebt in Neudietendorf
Ulrik Lindelöv
Umfragen zufolge ist es unmöglich zu unterscheiden, ob ein Stück Fleisch auf Gas oder Kohle gegrillt wurde. Wenn man in Eile ist: Gas. Wenn man Zeit hat: Kohle.
Ulrik Lindelöv, 44, ist der amtierende Europa-Champion am BBQ-Grill
Christoph Schnabel
Die Kohle knackt und zischt leise, das höre nur ich, wenn ich mich zum Grill beuge. Eigentlich hört man es nicht richtig, weil viele lachen, ab und an ploppen Bierflaschen, und es läuft der „Beware of the Boys“-Remix von Jay-Z. Langsam werden die Spieße gebräunt, und das Bier schmeckt wohl besonders gut, weil die Waschbetonplatten auf der Terrasse so aufgeheizt sind, dass ich barfuß auf ihnen stehe. Auf Gas grillen kann ich noch, wenn ich vierzig bin.
Christoph Schnabel, 24, ist Student und taz-Leser. Er hat die Streitfrage per Mail kommentiert
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen