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Gefangener verletzt

■ Versuchter Selbstmord oder Mord?

Mit schweren Schnittverletzungen am Hals wurde Mittwoch abend ein Gefangener der Justizvollzugsanstalt Am Hasenberge in seiner Zelle aufgefunden. Mittlerweile ist er außer Lebensgefahr. Die Mordkommission der Polizei ermittelt nun gegen zwei Mitinsassen, die sie des Mordversuchs verdächtigt. Es könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, daß der Gefangene Benno L. Selbstmord begehen wollte.

Gegen 19 Uhr fanden Stationsbeamte Benno L. stark blutend und bewußtlos auf dem Boden seiner Zelle. Neben ihm lag eine Rasierklinge. Mittlerweile ist er ins Vollzugskrankenhaus auf dem Gelände der Untersuchungshaftanstalt verlegt worden. Er ist vernehmungsfähig. Nur einen Satz sagte der 30jährige gegenüber der Mordkommission: „Ich war es selbst.“Trotzdem hält die Polizei einen Selbstmordversuch zwar nicht für ausgeschlossen, geht aber nicht unbedingt davon aus.

Welche Anhaltspunkte sie allerdings für die Verdächtigung der zwei Mitinsassen hat, verrät die Polizei nicht. Die beiden, ein 21jähriger und ein 26jähriger Gefangener, wurden getrennt und von den anderen Gefangenen besonders gesichert untergebracht.

Die Tat passierte während der Aufschlußzeiten. Sollte es kein Selbstmordversuch gewesen sein, könnte es laut Polizei um finanzielle Streitigkeiten gegangen sein.

Elke Spanner

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