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Teure Bildung

Hamburger Modell sieht Studiengebühren vor – Reaktion der Studierenden: heftige Kritik

Die Studentenschaften mehrerer Hochschulen haben den Vorschlag von Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) zur Bildungsfinanzierung heftig kritisiert. Danach sollten Studiengebühren von 2500 Euro pro Jahr möglich sein.

Das Angebot, Darlehen zur Finanzierung von Studiengebühren und Lebensunterhalt aufzunehmen, bedeute das Ende des „Rechts auf Bildung“. Dräger wolle die Studierenden ausnehmen, so der „Freie Zusammenschluss von Studentinnen“ (fzs).

Dräger will Ende März als erster verantwortlicher Politiker ein Modell zur Bildungsfinanzierung vorstellen. Danach soll jeder Studierende ein Darlehen von rund 6500 Euro im Jahr in Anspruch nehmen können, das er nach Eintritt in den Beruf zurückzahlen soll.

So könnten auch Studierende aus sozial schwachen Elternhäusern mit Hilfe des Darlehns im Ausland studieren, wo die Studiengebühren häufig nicht durch das Auslands-BAföG gedeckt seien. Das sieht der AStA der Uni Hamburg anders. Das Modell werde viele junge Menschen aus ärmeren Familien von einem Studium abhalten. „Allein die Vorstellung eines Schuldenbergs wird viele abschrecken“, so der AStA-Sprecher Christian Schomann. Das Modell sei ein weiterer Beweis für Drägers studierendenfeindlichen Politik. Die Studiengebühren seien „jenseits von gut und böse“. ANNE HANSEN

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