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Ermittlungsausschuß klagt Polizei an

■ Von Polizeiübergriffen betroffene Frauen der 8.März-Demonstration trafen sich im Mehringhof

Staatsbeamte durften Frauen schlagen, und das auch noch am Internationalen Frauentag. So lautete das frustrierte Resümee, das bei einem Treffen am Donnerstagabend im Mehringhof von Teilnehmerinnen der 8.März-Demonstration gezogen wurde. Sie waren zusammengekommen, um ihre Aussagen über den brutalen Polizeieinsatz zu sammeln und über das weitere Vorgehen zu beraten.

Wie die taz berichtete, war die Demonstration in der vergangenen Woche mit rund 2.000 Teilnehmerinnen friedlich verlaufen. Nur ein paar Farbbeutel und Feuerwerkskörper flogen gegen Sexshops. Dann stürmte die Polizei gegen 19.15 Uhr an der Martin-Luther-/Ecke Lietzenburger Straße plötzlich in den Demonstrationszug. Die Frauen wurden zu Boden geschlagen und zu den Einsatzfahrzeugen gezerrt. Laut Zeuginnen gab es Tritte in den Unterleib und gezielte Faustschläge in die Gesichter von Demonstrantinnen. Eine Frau erlitt einen Nasenbeinbruch. Bei den vorläufigen Festnahmen von 23 Frauen erlaubten sich die Beamten dann noch sexistische Äußerungen wie „Ich fasse dir schon nicht zwischen die Beine“. Von diesen Vorfällen will die Polizeipressestelle allerdings nichts wissen. Wie ihr Sprecher Glaser mitteilte, sei der Eingriff ein ganz normaler Einsatz aufgrund des bestehenden Vermummungsverbotes gewesen. Beim Ermittlungsausschuß (EA) hat sich mittlerweile der Eindruck verstärkt, „daß es das Interesse der Einsatzleitung war, an dieser Stelle die Demonstration aufzulösen. Zwar gelang es den Frauen bis zum Breitscheidplatz weiterzugehen, aber auf dem Weg dorthin kam es immer wieder zu Schlägen und Tritten von seiten der Polizei“. Im Rathaus hält man sich bislang bedeckt. Während die Senatorin für Jugend und Familie, Anne Klein, nur ihr „großes Unverständnis für das Vorgehen gerade am Internationalen Frauentag“ äußerte, war von Innensenator Pätzold bisher keine Stellungnahme zu erhalten.

Interesse an der Aufklärung der Einsatzmethode der Polizei haben mittlerweile nicht nur die betroffenen Frauen, sondern auch schockierte Anwohner der Motz- und Lietzenburger Straße, die sich bereits an den EA gewandt haben. Der EA nimmt unter 692 22 22 weitere Aussagen entgegen.

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