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Lehrer: Angestellt, aber ordentlich

■ GEW dreht Spieß um und kontert Schröder-Forderung

Von vielen Seiten erntete Gerhard Schröder Schelte nach seinem Vorstoß, Lehrern den Beamtenstatus streitig zu machen, um die Landeshaushalte von Pensionslasten zu befreien. Allein der Bremer Landesvorstandssprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Heiko Gosch, hat die Vorschläge des niedersächsischen Ministerpräsidenten offensiv aufgenommen und listig umgedreht.

Offenbar hat die GEW nichts dagegen, wenn ihre potentielle Klientel und Schlagkraft durch mehr angestellte Lehrer vergrößert wird. In Bremen seien bereits 27 Prozent der 6.500 Lehrkräfte Angestellte. Verbeamtet würden Pädagogen schon seit den achtziger Jahren nur noch in Ausnahmefällen, so Gosch. Allerdings habe es Bremen verschlafen, die Angestelltenverhältnisse für Lehrkräfte attraktiver zu machen, moniert der GEW-Mann.

Für angestellte Lehrer müßte das Tarifrecht verbessert werden, forderte Gosch. Bisher würde den angestellten Lehrern die vollen Tarifrechte verweigert. Sie würden mit „obrigkeitsstaatlichen Maßnahmen“ gegängelt, kritisiert Gosch und nennt als Beispiele die Forderung nach Mehrarbeit oder die Einordnung in Gehaltsgruppen. Wer Lehrer als Angestellte beschäftigen wolle, müsse auch ja sagen zur Tarifautonomie und einen Tarifvertrag mit der GEW abschließen. jof

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