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Warnstreik bei Tierfutterhersteller

■ Arbeitskampf um volle Lohnfortzahlung weitet sich aus

Nach Metallern und Bankern kämpft jetzt die nächste Branche um 100 Prozent Lohnfortzahlung bei Krankheit. 100 MitarbeiterInnen des Tierfutterherstellers Saturn Petfood haben gestern sechs Stunden lang dafür gestreikt. Das Unternehmen mit 280 Beschäftigten zahlt seit dem 1. Oktober nur 80 Prozent. Zu dem Streik hatte die Gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten (NGG) aufgerufen.

Der hauseigene Manteltarif wurde 1994 von Gewerkschaftsseite gekündigt. Es gab laut NGG-Verhandlungsführer Matthias Brümmer Ärger um Urlaubsgeld und Arbeitszeiten. Trotzdem gilt der alte Tarifvertrag bis zum Abschluß eines neuen. Und der beruft sich bei Lohnfortzahlung auf Bundesrecht. Fazit: 20 Prozent weniger.

„Wenn die Firma keine 100 Prozent zahlt, streiken wir“, droht nun Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Ludewig. Dazu Prokurist Theo Egbers: „Wir prüfen, ob Streiks rechtmäßig sind.“ Die Kürzung sei legal.

Am 6. und 8. November soll weiterverhandelt werden. Angebot des Betriebsrates: 100 Prozent gegen die Verpflichtung der Belegschaft zu Sonderschichten. Dazu wollte sich die Firmenleitung nicht äußern. Derweil plant die NGG weitere Warnstreiks in Bremen. Brümmer: „Einige alteingesessene Nahrungsmittelhersteller müssen mit Streiks rechnen.“ Jeti

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