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KommentarWortgeklingel

■ Die CDU und die Wehrmacht

Es ist wie so oft. Ob es sich um den als unkritisches Machwerk abgetanen Dokumentarfilm „Beruf: Neonazi“ handelte, Dagmar Gellerts „Torfsturm“-Film oder, wie jetzt, um die Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“: Das lärmigste Wortgeklingel kommt von denjenigen, die Film bzw. Ausstellung überhaupt nicht gesehen haben.

Wenn jetzt die CDU-Fraktion die Eröffnung der Ausstellung, die für Mai '97 in der Unteren Rathaushalle geplant ist, verhindern will, weil nicht nur jeder Wehrmachtssoldat darin verunglimpft würde, sondern gleich die Bundeswehr mit dazu, ist das an sich schon starker Tobak. Schlimmer fast wiegt das Eingeständnis der Christdemokraten Neumeyer und Niermann, die – tatsächlich umstrittene – Schau des Hamburger Instituts für Sozialforschung gar nicht selbst begutachtet zu haben. Ein diffus verklärtes Verhältnis zur Wehrmacht sorgt aber bei den Herren dafür, die Bremer Öffentlichkeit im Vorfeld zu entmündigen: Wir wissen, was den BremerInnen zuzumuten ist und was nicht. In 28 Städten ist „Verbrechen der Wehrmacht“ – eine Sammlung historisch verbürgter Fotografien und Faksimiles, die die Befehle der Wehrmacht auf ihrem Feldzug nach Osten belegen – schon gezeigt worden. Proteste dagegen gab es immer. Dagegen ist nichts zu sagen. Schade nur, wenn sie so wenig glaubwürdig vorgetragen werden. Alexander Musik

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