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Elftausend Stahltore in Apricot-Gold für Manhatten

■ Das Museum für Kunst und Gewerbe wurde mit Christo und chinesischem Porzellan beschenkt

Der Herbst ist ergiebig für die Hamburger Museen. Während die Kunsthalle ihr neues Haus mit Sammler-Leihgaben einrichten kann, kann das Museum für Kunst und Gewerbe Schenkungen einsammeln. Jan Philip Reemtsma hat vor kurzem die schon länger dort als Leihgabe befindlichen chinesischen Porzellane seiner Familie dem Museum übereignet, jetzt bekam das Haus von der British-American Tobacco zwei große Christo-Collagen geschenkt.

Die Firma, die ihr langjähriges Kunstfoyer an der Esplanade geschlossen hatte, um in Zukunft extern verschiedene Kunstprojekte finanzieren zu können, hatte Christo und Jeanne-Claude im Oktober zu einem exklusiven Abendessen mit Personen aus Wirtschaft und Kultur geladen und bei dieser Gelegenheit die großformatigen Studienarbeiten erworben. Die beiden Künstler visualisieren mit solchen Collagen ihre neuen Pläne und finanzieren die Großprojekte ausschließlich durch den Verkauf dieser Vorstudien.

Für ihren Plan, im New Yorker Central Park elftausend Stahltore aufzustellen, arbeiten die Künstler schon sechzehn Jahre – ein durchaus üblicher Prozeß, hat doch die Reichstagsverhüllung vom Planungsbeginn bis zur Realisierung 25 Jahre gedauert. „Apricot-goldene“ Gewebestücke sollen über den Wegen auf einer Länge von über 43 Kilometern in den Toren wehen und dem so senkrecht ausgerichteten Manhattan ein horizontales, goldenes Fließen bescheren. Doch bisher ließ sich die Stadtverwaltung keine Erlaubnis abringen.

Die andere der 1995 entstandenen Collagen bezieht sich auf „Over the River“, eine bereits in der Vorbereitung befindliche Überdachung der Schluchten des Arkansas River in Colorado.

Hajo Schiff

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