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Rettung für AOK

■ Drastischer Bettenabbau geplant

Die Gesundheitsverwaltung hat in Zusammenarbeit mit der krisengeschüttelten Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) ein Konzept für die Sanierung der Krankenkassen vorgelegt. Wichtigster Punkt des Senatskonzepts, von dem nicht nur die AOK, sondern alle Krankenkassen profitieren sollen, sind weitere drastische Reduzierungen im Krankenhausbereich. Das Defizit der AOK beläuft sich für 1996 auf über 300 Millionen Mark, das der Betriebskrankenkassen liegt bei 200 Millionen Mark.

Bis 1999 hat die Senatsverwaltung deshalb geplant, die Bettenzahl von derzeit 28.500 auf 26.000 zu reduzieren. Das entspricht dann einer Bettendichte von 7,3 Betten je 1.000 EinwohnerInnen. Bis zum Jahr 2001 sollen es weitere 2.000 Betten sein. Das Gesamtbudget der Krankenhäuser soll im nächsten Jahr auf 5,6 Millarden Mark gesenkt werden – das sind 265 Millionen Mark Einsparungen.

Die erheblichen Bettenreduzierungen sollen laut Gesundheitssenatorin Beate Hübner (CDU) durch die Aufgabe ganzer Krankenhausstandorte möglich sein. So wird im nächsten Jahr beispielsweise das St.-Hildegard-Krankenhaus geschlossen werden. Im Klinikum Buch sollen 400 Betten abgebaut werden, im Zehlendorfer Behring-Krankenhaus rund 260 Betten. Geplant ist, im Behring- Krankenhaus die Lungenklinik Heckeshorn einzugliedern.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Bündnisgrünen, Bernd Köppl, kritisierte das Vorgehen der Gesundheitsverwaltung: „Es kann nicht so weitergehen, daß allein die einsame Spitze der Verwaltung entscheidet, bestenfalls noch mit den Kassen redet und danach die dramatischen Verschlechterungen von allen hingenommen werden.“ Deshalb fordert Köppl für die Zukunft eine „ständige Gesundheitskonferenz“ aller betroffenen Berufsgruppen, die die Ärztekammer bereits mehrmals vorgeschlagen habe. Aufgrund der krisenhaften Zuspitzung der Finanzprobleme der Krankenkassen müsse die Gesundheitsplanung „radikal“ neu gedacht werden. Julia Naumann

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