■ Soundcheck: Gehört: The Men They Couldn't Hang
Gehört: The Men They Couldn–t Hang. Klasse, Stil und Schneid von Bands, die vor fünf zahlenden Zuschauern um ihr Leben spielen? Leute, die auf der Suche nach dem „perfekten Pop-Song“ unspackiges Gitarrenspiel hinkriegen? Nach der Beantwortung solcher Fragen belief sich die Wertschätzung einiger britischer Bands in der Mitte der achtziger Jahre.
The Men They Couldn–t Hang gehörten in diese Zeit. Bei ihrem diesmaligen Hamburger Auftritt im Logo gelang der Gruppe ein unsentimentales Comeback. Die Menge dankte temperamentvoll, geradezu rumblehaft aufgekratzt verlangten die Anwesenden nach Musik, die mehr als abgekochten, verschmitzten Spaß bedeutet.
Die Band verstand und spielte, als wollte man den Enkeln wenigstens von einer guten Tat in den Neunzigern berichten. Der Sänger übertrieb und spielte am Mikrophon absurdes Theater. Die Band führte sich so lustig wütig auf, als sollte mit Mütze und Schal Schokolade mit Messer und Gabel gegessen werden. Selbst an einem Abend, an welchem Margaret Thatcher seit vielen Jahren nicht mehr im Amt ist und eine Menge Pop-Musik aus England diesseits von Tricky hermetisch längst geworden. K. Schreuf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
