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Milliardenloch bei Post

■ Heftiger Personalabbau sorgt für heftige Pensionslasten. Waigel bürgt

Frankfurt/Main (AP/rtr/taz) – Die bei der Privatisierung der Bundespost entstehenden Pensionslasten sind nach Informationen der Frankfurter Rundschau falsch eingeschätzt worden. Den Unterstützungskassen drohe deshalb bis zum Jahr 2010 ein Defizit von fast 75 Milliarden Mark.

Bis Ende 1999 fehlen 7,4 Milliarden Mark, so daß vorübergehend ein Teil der Ruhegelder auf Kredit finanziert werden müsse. Dies gehe aus einem Protokoll des Verwaltungsrats der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation hervor. Die festgelegten Überweisungen von Telekom, Briefpost und Postbank reichten kurzfristig nicht aus, um die unerwartet schnell steigenden Pensionslasten zu bezahlen.

Für dieses Minus muß wieder einmal der Bund einstehen. Mit Blick auf die Verschuldungsgrenzen des Maastrichter Vertrages setze die Regierung aber auf eine kreative Umwegfinanzierung und borge sich das fehlende Geld bei den drei Postunternehmen.

Entstanden ist das Loch in den Unterstützungskassen dadurch, daß die Postunternehmen ihre Belegschaften sehr viel rascher verkleinerten als erwartet. Post, Pstbank und Telekom gehen inzwischen davon aus, daß bis zum Jahr 2000 genau 66.691 Beamte ausscheiden werden. Die Postreformer rechneten ursprünglich nur mit einer halb so großen Zahl.

Auch bei den Postunternehmen spielte die vorzeitige Versetzung in den Ruhestand (siehe Kasten Seite 7) eine große Rolle. In manchen Postämtern gibt es nach Angaben des Handelsblattes kaum noch „Endvierziger“, vereinzelt seien schon 35jährige in den Ruhestand geschickt worden. Auch kleinere Leiden wie „Entscheidungsschwäche“ oder „eine Tendenz zur Pedanterie“ seien dabei als Gründe für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Dienst akzeptiert worden. chr

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