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Nach dem kurdischen Neujahrsfest

■ Norddeutsche Delegation will in Kurdistan überprüfen, ob es nach dem Newroz-Fest zu vermehrten Verhaftungen kommt

Vor drei Jahren wurde Annett Bender für längere Zeit im Hotel eingesperrt. Trotz der am eigenen Leib erfahrenen Repression wird die Hamburgerin morgen zum zweiten Mal mit einer Beobachtergruppe nach Kurdistan fahren. Wenige Tage nach den traditionellen Newroz–Feiern zum kurdischen Neujahrsfest am 21. März will die fünfköpfige norddeutsche Truppe überprüfen, ob es im nachhinein noch zu Verhaftungen oder anderen Repressalien kommt.

Zugleich will die Delegation überprüfen, ob für KurdInnen innerhalb der Türkei Fluchtmöglichkeiten bestehen. Neben Bender sind drei VertreterInnen aus Kiel mit von der Partie: Harald Thormählen als Vertreter der Postgewerkschaft, die Lehrerin Marlies Rathje und Hubert Wegemund, Sprecher der bündnisgrünen Landesarbeitsgemeinschaft „ImmigrantInnen und Flüchtlinge“.

Ihre Route führt über Adana und Diyarbakir nach Istanbul. In diesen Großstädten will die norddeutsche Delegation die Lebenssituation von KurdInnen untersuchen, die wegen der Zerstörung ihrer Dörfer in die Großstädte geflohen sind, wo sie in Flüchtlingssiedlungen wohnen. Ihr Hauptaugenmerk will die Delegation auf die Unterbringung der KurdInnen richten. Außerdem geht es ihr um deren schulische und medizinische Versorgung und gegen sie gerichtete Repressionen. Über Menschenrechtsvereine soll Kontakt zu KurdInnen vor Ort aufgenommen werden. Die Asylanträge von Kurden werden in Deutschland oftmals mit dem Argument abgelehnt, daß sie innerhalb der Türkei hätten fliehen können.

Insgesamt sind 15 Delegationen aus fast allen europäischen Ländern zum traditionellen Newroz-Fest angereist. Neben der norddeutschen Truppe wollen drei weitere deutsche Delegationen vor allem die Bildungssituation von KurdInnen, die Zerstörung kurdischer Dörfer und die Situation in den Gefängnissen recherchieren.

Elke Spanner

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