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Musik und Magen

■ Das Künstlerhaus Vorwerk organisiert Kunst, Konzerte und einen Frühstücksklub

Crossover, das Springen zwischen verschiedenen Musikstilen, gilt oft als Mangel an Entschlußfähigkeit. Das KünstlerInnenhaus Vorwerk jedoch bietet Crossover der reinsten Art und ist doch frei von dessen Banalität. In der Vorwerkstraße 21 wird nicht zwischen Musik-, sondern Kunstrichtungen gesprungen, was weniger von Unentschlossenheit als von der Breite des Spektrums zeugt, vom Anspruch, jeder Form künstlerischer Kreativität einen Raum zu bieten.

Raum also für Ausstellungen darstellender Künste ebenso wie für Lesungen, Performances, Installationen, Theater-, Film-, Tanz- und Konzertveranstaltungen. Vieles, was dort optisch und akustisch erlebt werden kann, enstammt den Ateliers der 22 im Haus lebenden KünstlerInnen. Für Kreative aus naher und ferner Umgebung bietetdas Vorwerk zudem ein Hotelzimmer mit Atelier und ein Präsentationsraum zur Verwirklichung ihrer Projekte.

Eine von Vorwerk-Künstlern 1996 gegründete Galerie ist heute nicht nur für das Konzept, sondern auch für eines der zwei öffentlichen Herzen des Projektes verantwortlich: Jeden ersten Sonntag im Monat veranstaltet sie den Frühstücksklub, der eine Mischung aus geistiger und fleischlicher Nahrung bietet. Diesen Monat umrahmt eine optische und akustische Drum&Bass-Performance die Primärversorgung.

Das zweite Herz schlägt in Gestalt des Afro-Jazzers Alex Gueye. Freitags abends veranstaltet der Senegalese umgeben von Kunstwerken sein Art-Café – eine multikulturelle Session. Semiprofessionelle Klänge aus atavistischen oder modernen Fell- und Blasinstrumenten vereinen sich mit der Vollprofessionalität des Ausgestellten häufig zu Trance-artigen Zuständen der MusikerInnen.

Das ist die Idee des Vorwerks: Menschen aller Nationalitäten durch die Kunst verschiedenster Sparten einen Raum, ein Podium zu bieten. Jan Freitag

nächster Frühstücksklub: So, 11 Uhr, Vorwerkstraße 21

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