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■ Die Pfanne ist rundRin inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln

Grundsolide Zutaten und kulinarische Highlights – ach, wenn die Herren auf dem Rasen nur einmal so agieren könnten. Es kochen für uns, wie immer: Tim Kalbhenn, Koch und Wirt des „Filz“, und Otmar Willi Weber, Moderator bei Radio Bremen 2. Wohl bekomm's!

Rin inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln – das ist das große Obermotto von Werder und Köln für diese Saison, und beide können sich glücklich schätzen, daß sie manchmal unter fortunösen Umständen sich ein rettendes Punktepolster zulegen konnten.

Da die Temperaturen maifrisch sind und sich wohl dem unterkühlten Werder-Stil angepaßt haben, beginnen wir mit einem verfeinerten Kartoffelsüppchen und sättigen uns anschließend mit rheinischem „Rievkooche“, also Reibekuchen oder landläufig auch Kartoffelpuffer. Beide Gerichte runden wir mit Crème fraîche und Lachs ab, damit wenigstens etwas Raffinesse ins Spiel kommt.

Für die Kartoffelsuppe brauchen wir: 300 Gramm festkochende Kartoffeln (Sieglinde, die unabsteigbare), 1 Zwiebel, 1 Stange Lauch, 1 Möhre, 1/4 Sellerieknolle, 1 Ästchen glatte Petersilie, 1 Lorbeerblatt, Salz, weißen Pfeffer aus der Mühle, Muskat, 3/4 Liter Rinderfond, 1/4 Liter Sahne, 1 Gläschen Crème fraîche, 100 Gramm Lachs, 30 Gramm Butter.

Zwiebel und Kartoffeln schälen und in feine Würfel schneiden. Lauch und Möhren putzen und in feine Scheiben schneiden, Sellerie fein würfeln.

Dann alles zusammen in der Butter im Topf andünsten, den Fond angießen, Lorbeerblatt hinzufügen, salzen, pfeffern. Etwa 20 Minuten bei mittlerer Flamme kochen lassen. In der Zeit den Lachs in feine Streiten schneiden, beiseitestellen. Die Petersilie ebenfalls fein hacken.

Die Suppe mit dem „Zauberstab“fein pürieren, die Sahne und Petersilie beigeben, umrühren und mit Salz, Pfeffer und einem Hauch Muskat abschmecken. Etwas ziehen, aber nicht mehr aufkochen lassen. Suppe servieren, einen Klacks Crème fraîche in die Mitte geben, darauf die feinen, rohen Lachsstreifen plazieren.

Für den Riev-kooche nehmen wir: 1,5 Kilo große, festkochende Kartoffeln, 2 Zwiebeln, 2 Eier, Salz, schwarzen Pfeffer aus der Mühle, Muskat, 3 Eßlöffel grobe Haferflocken, 150 Gramm Butterschmalz, 200 Gramm Lachs, 1 Glas Crème fraîche.

Die Kartoffeln schälen, fein reiben und durch ein Küchentuch ausdrücken. Zwiebeln schälen, ebenfalls fein reiben. Kartoffeln, Zwiebeln, Eier und die Haferflocken gut miteinander vermengen und den Teig mit Salz, Pfeffer und wiederum nur einem Hauch Muskat abschmecken. Dann den Lachs in sehr feine Streifen schneiden und kühl stellen.

Butterschmalz in der Pfanne erhitzen und dann den Teig vorsichtig hineingeben und feine, kleine Puffer backen. Die dürfen nicht zu schlapp, aber auch nicht zu kross sein, nicht zu dick (dann schmeckt es kartoffelig) und nicht zu dünn (dann schmeckt es nur kross).

Die Rievkooche heiß auf den Teller, und dann darf jeder nach Lust und Laune Crème fraîche darauf klacksen und hauchdünne Lachsstreifen darüber streuen.

Ein kühles Pils zu Suppe und Rievekooche kann nicht schaden, aber feiner Riesling, durchaus auch eine Spätlese, kann für überraschende Nebeneffekte sorgen.

Und immer dran denken: Die dixten Bauern haben die... Tim Kalbhenn Otmar Willi Weber

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