piwik no script img

Aus für Erbakan?

■ Türkische Islamisten sollen verboten werden

Istanbul (taz) – Ankaras oberster Staatsanwalt Vural Savas will die regierende islamistische Wohlfahrtspartei (Refah) verbieten lassen. Gestern stellte er einen entsprechenden Antrag beim Verfassungsgericht. Begründung: Die Partei von Ministerpräsident Necmettin Erbakan verletze das Verfassungsprinzip, wonach die Türkische Republik ein weltlich ausgerichteter Staat ist. Die Wohlfahrtspartei sei zum Zentrum antisäkularer Aktivitäten geworden, die das Land in eine „Bürgerkriegsatmosphäre“ führten.

Erbakan wies die Vorwürfe zurück. Refah sei „eine wirklich weltliche“ Partei: „Sie ist der Garant des Säkularismus.“ Laut Medienberichten wies er seine Berater jedoch bereits an, die Gründung einer neuen Partei vorzubereiten, um so für ein Verbot gewappnet zu sein. Vom Verfassungsgericht hieß es nach Bekanntwerden der Klage, ein Urteil falle in sechs Monaten. Ömer Erzeren

Bericht Seite 8

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen