piwik no script img

KommentarGespensterdebatte

■ Mehr Arbeit für LehrerInnen

Die Bremer Bürgerschaft brummt den LehrerInnen mehr Unterrichtsstunden auf. Damit soll der Haushalt entlastet und das Niveau anderen Bundesländern angeglichen werden. In Wirklichkeit entledigt sich die Bürgerschaft mit diesem Schnellschuß nur eines dräuenden Problems und schiebt es vor sich her.

Aus diesem Grund kann man die gestrige Debatte in der Bürgerschaft auch nur als Gespensterdebatte bezeichnen. Alle wußten sie, daß sie eine reine Übergangslösung schaffen. CDU-Fraktions-Chef Ronald-Mike Neumeyer sprach es sogar offen aus: Ein Strukturwandel muß her. Schließlich ist altbekannt, daß die Liste arbeitsloser LehrerInnen immer länger wird. Daß die Kollegien immer weiter überaltern. Und daß deswegen teilweise sogar moderne Unterrichtsmethoden auf der Strecke bleiben. Dennoch: Den Strukturwandel sofort anpacken, davon kann in Bremen mal wieder keine Rede sein.

Weder in der Bildungsbehörde noch in den Parteien liegen brauchbare Entwürfe vor, wie ein solcher Strukturwandel aussehen kann. Nur so lassen sich die Rundumschläge aus dem Senat, symbolisch für die große Koalition, erklären. Da werden die Solidarpaktverhandlungen kurzerhand abgebrochen, da wird per Gericht, mit Gehaltskürzungen und mit einem abstrusen Verbot von Wandertagen gegen die LehrerInnen vorgegangen. Wer keine Ideen mehr hat, muß sich eben anders profilieren. Jens Tittmann

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen