piwik no script img

Einmal jährlich autofrei

■ Am Sonntag findet der bundesweite Aktionstag „Mobil ohne Auto“ statt

Berlin (taz) – Wenigstens einmal im Jahr sollte die Mehrheit der Bundesbürger das Auto in der Garage stehenlassen. Das meinen jedenfalls die Initiatoren des bundesweiten Aktionstages „Mobil ohne Auto“, der am morgigen Sonntag stattfindet.

Den Mitveranstaltern aus den Reihen des BUND, des Verkehrsclub Deutschland (VCD) sowie der Umweltbeauftragten aus den evangelischen Landeskirchen liegt vor allem daran, das überfällige Umdenken in Gang zu bringen. „Um das richtige Maß für einen sparsamen und vernünftigen Gebrauch des Automobils zu finden, muß es erst mal von seiner Vergötzung befreit werden“, erklärte Wilhelm Wagner, Sprecher der kirchlichen Umweltbeauftragten.

Die Aktion „Mobil ohne Auto“ wolle Appetit machen auf autofreie Fortbewegungsarten, stellte Ute Wiegand-Nehab vom VCD bei der Präsentation des diesjährigen Programms klar. Sie kritisierte die einseitige Förderung des Pkw- Verkehrs durch die Politik. Da aber die Bundesregierung anstrebe, die Kohlendioxidemissionen drastisch zu senken, müsse auch der Individualverkehr endlich reduziert werden, forderten die Verbände. Selbst wenn in den Privathaushalten und in der Industrie ein großer Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden könnte, werde der Zuwachs des Individualverkehrs dieser Erfolge kompensieren.

Voraussetzung dafür sei vor allem der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. „Der Nahverkehr darf sein Angebot nicht nur auf den Berufsverkehr ausrichten“, sagte Holger Janssen, der Sprecher von Pro Bahn. Der morgige Aktionstag wird in 500 Orten der Bundesrepublik mit vielfältigen Programmen gestaltet. Bahnhofsfeste sind geplant, Radwanderungen, Umweltgottesdienste und Parkplatzsperrungen. Fahrradsternfahrten sind in München, Nürnberg und Hamburg geplant. Bei der „Natürlich mobil“-Aktion am Bodensee wiederum werden 30 Kilometer Straße direkt am Bodenseeufer für Autos gesperrt. gg

Über örtliche Aktionen informiert „Mobil ohne Auto“, Bundeskoordination, Tel.: (069) 70 20 12.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen