piwik no script img

■ Sie wollen nicht zum Kirchentag fahren? Der Wahrheit-Service hilft:Zehn Ausreden

1. Na ja, der Kirchentag findet doch in der Zone statt, und da blöderweise gerade mein Reisepaß abgelaufen ist, wird wohl nichts daraus. Außerdem kann ich mir die 25 Mark Zwangsumtausch in diesem Monat einfach nicht leisten.

2. Mein Gesangsbuch ist leider gerade in Reparatur.

3. Ich leide an einer Eßpapier- Allergie.

4. Tut mir leid, aber ich bin gestern abend über mein Nachtgebet gestolpert und habe mir dabei den Glauben gebrochen (bzw. ein paar meiner religiösen Gefühle verletzt).

5. Ich bin im Moment so verdammt gottesfürchtig, trau mich schon seit Tagen nicht mehr auf die Straße, geschweige denn auf einen Kirchentag.

6. Ach, das paßt mir diese Woche ganz schlecht. Ich habe Freitag noch einen wichtigen Termin oben auf Golgatha, und dann bin ich eh erst mal drei Tage weg vom Fenster. Tut mir leid, echt.

7. Ich wurde diese Woche als Schöffe berufen – ans Jüngste Gericht.

8. Mir wurde gestern gesündigt. Ich muß jetzt dringend zum Ablaßamt.

9. Nee, geht nicht. Ich habe gerade meine Kirchentage.

10. Wirklich zu schade, aber ausgerechnet jetzt wurde mein altes Testament angefochten, und das neue wird ja gerade reformiert. Sie wissen schon: die Rechtschreibreform.

M. Höft/F. Tietz

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen