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Profit statt Jobs

■ RWE-Energie AG steigerte seine Gewinne durch massiven Stellenabbau

Essen (taz) – Die Essener RWE-Energie AG rechnet in ihrem angestammten Energiesektor mit einem Gewinnplus von zehn Prozent im Geschäftsjahr 1996/97 – und das trotz rückläufigen Umsatzes. Wichtiger Grund dafür war der drastische Personalabbau: Seit 1993 schrumpfte die Mitarbeiterzahl um 5.000 auf 20.565, berichtete RWE-Energie-Chef Roland Farnung gestern in Essen.

Daß die RWE-Energie AG wegen ihres hohen Braunkohleanteils an der Stromerzeugung (52,4 Prozent) künftig in erhebliche Schwierigkeiten kommen werde, hatten die Analysten der Dresdner Bank schon vor Monaten prognostiziert und deshalb zum Verkauf der RWE-Aktien geraten. Nach ersten wütenden Protesten gegen die Studie fiel die Kritik gestern moderat aus: Wegen ihrer „oft überzogenen Aussagen“ hält man sie nun lediglich „für angreifbar“. Offiziell rückt RWE von der Braunkohle indes noch nicht ab. Auch am umstrittenen Braunkohletagebau Garzweiler II will man festhalten.

Die praktischen Entscheidungen weisen in eine andere Richtung: Immer häufiger baut RWE für seine Großkunden mit Erdgas betriebene GuD-Kraftwerke mit gekoppelten Gas- und Dampfturbinen, die zugleich die Nutzung der Abwärme möglich machen. Gegen diese Technik kann der Strom aus Braunkohle preislich nicht bestehen. RWE baut solche Anlagen für BASF, Hoechst, Opel und verhandelt zur Zeit mit Bayer. Für neue Megakraftwerke besteht zur Zeit kein Bedarf. Sowohl in Deutschland als auch in Europa bestehen Farnung zufolge Überkapazitäten im Kraftwerksbereich von zehn Prozent. J.S.

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