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„Wir sind das Original“

Reps loben Unterstützung durch Hamburgs SPD und CDU und verunglimpfen Polizeipräsident Uhrlau als „potentiellen Mörder“  ■ Von Marco Carini

Republikaner-Chef Rolf Schlierer tat, was Politiker gewöhnlich erst am Wahlabend zu tun pflegen: Er dankte allen, die seinen Wahlkampf tatkräftig unterstützt hätten. Besonders die Herren Henning Voscherau (SPD) und Ole von Beust (CDU) hätten sich um die rechte Sache verdient gemacht, indem sie das Thema Innere Sicherheit zum Wahlkampfschlager Nummer eins gemacht hätten. Schlierer wörtlich: „Ich habe mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, daß der Bürgermeister und sein Gegenkandidat auf unseren Zug aufgesprungen sind“.

Bei der Vorstellung ihres „Kandidaten-Teams“für die Bürgerschaft gaben sich die Reps gestern im Jenfelder Hotel „Maureschat“siegesgewiß. Die von SPD und CDU zu Wahlkampfzwecken beförderte Kriminalitätsdebatte werde nur „dem Original“, also den Republikanern, zugutekommen. Viele WählerInnen würden sich für eine Partei entscheiden, deren „Law-and-Order-Parolen“nicht im Gegensatz zu ihrer Politik stehe.

Anschließend gaben die VertreterInnen der Rechtsaußen-Partei die Parolen für Hamburgs Stammtische aus: abgelehnte Asylbewerber und straffällig gewordene Ausländer sofort abschieben, Grenzen dicht für alle Zuwanderer, Zwangsentzug für Drogenabhängige, keine Freigabe von Heroin und Methadon, Straftäter unnachgiebig zur Rechenschaft ziehen, Polizeikräfte verdoppeln.

„Viele unserer Forderungen finden sich inzwischen auf den Wahlplakaten der Altparteien wieder“, kommentierte Schlierer süffisant die Anstrengungen von CDU und SPD, den Republikanern das Wasser abzugraben.

Während der von seinem Vorgänger Franz Schönhuber zum Kronprinzen aufgebaute Stuttgarter Mediziner und Jurist das Forum nutzte, um seine populistischen Polit-Parolen an die Medien zu bringen, wurden die drei weniger sprachgewandten Hamburger KandidatInnen zu Kurz-Statements verdonnert. Aus gutem Grund. So vergaß der 66jährige Einzelhandelskaufmann und Rep-Bürgerschaftskandidat Hans Ehlers nicht nur mehrfach, welche Fragen ihm die anwesende Journaille wenige Sekunden zuvor gerade gestellt hatte.

Auch vergriff er sich in seiner Polemik deutlich in der Wortwahl. Ehlers bezeichnete den Hamburger Polizeipräsidenten Ernst Uhrlau wegen dessen Forderung, kontrolliert Drogen an Schwerstabhängige abzugeben, als „potentiellen Mörder meiner Kinder“. Eine Verunglimpfung, die ein juristisches Nachspiel haben könnte.

Uhrlau wollte sich gestern gegenüber der taz allerdings noch nicht festlegen, ob er gegen den Republikaner Anzeige wegen Verleumdung oder übler Nachrede erstatten wird.

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