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Rechte Kundgebung

■ Antifas wollen NPD-Aufmarsch stoppen

„Wir tappen im Dunkeln“, sagt Polizeipressesprecher Reinhard Fallak. Für einen NPD-Aufmarsch in Hamburg, für den die Partei im Internet mobilisiert, lag der Polizei gestern noch keine Anmeldung vor. Im Internet hingegen kündigen die Rechtsextremisten vollmundig an, am Samstag im „roten Hamburg“mit „System und Chaoten“aufzuräumen.

Eine Demo muß erst 24 Stunden vorher angemeldet werden, erläutert Fallak. Da es sich um eine Wahlkampfveranstaltung einer zur Bürgerschaftswahl zugelassenen Partei handelt, sind der Polizei die Hände gebunden. Verbietet sie die Kundgebung, könnte die NPD die Wahl anfechten. Allerdings überlegt die Polizei, die Demo aus der City zu verbannen und gegen das Tragen nationalsozialistischer Symbole einzuschreiten.

Während Ort, Zeitpunkt und Größe der Neonazi-Demo noch unklar sind, ist die Gegendemo bereits angemeldet. Ein „Bündnis antifaschistischer Gruppen“, das auch von Teilen der GAL, der PDS und der IG Medien unterstützt wird, hat für Samstag um 10.30 Uhr eine Auftaktkundgebung am Mönckebrunnen angemeldet. Ziel der Demo sei es, „den NPD-Aufmarsch zu verhindern“.

Um rechtzeitig am richtigen Ort zu sein, haben die VeranstalterInnen gleich vier Routen in verschiedene Bezirke und zahlreiche Kundgebungen angemeldet, etwa in den rechten Hochburgen Billstedt und Bergedorf. Die Polizei hingegen will das Zusammentreffen von Rechten und Antifas auf jeden Fall unterbinden. „Wir werden einen NPD-Aufmarsch schützen müssen“, sagt Fallak. Marco Carini

Mobilisierungstreff zur Gegendemo: Morgen, 19 Uhr, Rote Flora

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