Ausstellung in der Frauenklinik: Neue Blickwinkel
■ Fotos aus dem Krankenhaus-Alltag
„Es ist eine milde Ausgabe von dem, was Sie jeden Abend im Fernsehen zu sehen bekommen,“kommentiert Prof. Dr. G. Trams, Chefarzt der Frauenklinik die außergewöhnliche Fotoausstellung „Krankenhaus: Vertraute Welt mit fremdem Blick“in der Empfangshalle seiner (Arbeits)Welt.
Mit subjektivem, „fremdem Bick“haben junge Studenten der Fachhochschule Hamburg aufgrund eines 1996 ausgeschriebenen Wettbewerbs der Firma Coloplast beeindruckende Augenblicke aus dem Alltag deutscher Krankenhäuser fotografisch festgehalten. „Selbstverständlichkeiten sind der Tod des Denkens“, gab ihnen der betreuende Professor der Fachhochschule, Peter Fien, mit auf den Weg. Fast überall in den Krankenhäusern seien die Fotokünstler mit Wohlwollen empfangen worden, weiß er. So konnten realistische Bilder aus den unterschiedlichsten Situationen entstehen. Es werden leere, lange Flure, blutige OPs, Tote, Alte und Kranke dargestellt. Aber auch junges Leben, harmonierende Familien und fröhlich feiernde Menschen.
Die Bilder erstaunen und stimmen nachdenklich. Gewöhnliches wird ungewöhnlich durch die verschiedenen Farbgebungen, aus denen kalte und warme Stimmungen entstehen. Die Kombination von High-Tech und High-Touch ist sehenswert in den Bildern erfaßt: Ein einziger Zeigefinger einer Hand ist größer, als die ganze Hand des Säuglings, den sie berührt. Das Neugeborene liegt verkabelt in einem Brutkasten, hatte einen zu frühen Start in sein junges Leben. Nun braucht es neben der technischen Unterstützung eben auch diese menschliche Nähe und Wärme der hektischen Riesen dieser Welt. nil
Zu sehen bis 24. September kostenlos in der Frauenklinik in der St. Jürgen Straße.
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