: Streit um Gen-Futter
■ Robert-Koch-Institut contra Greenpeace. Macht Gen-Soja fett?
Hamburg (taz) – Greenpeace hat gestern eine Liste mit 29 Lebensmittelherstellern veröffentlicht, die nicht eindeutig auf Rohstoffe aus Gen-Soja oder Gen- Mais verzichten. „Wir empfehlen Verbrauchern Firmen, die keine gentechnisch manipulierten Rohstoffe verarbeiten“, erklärte Greenpeacerin Dieke Bobbink.
Derweil geht der Streit zwischen der Umweltschutzorganisation und dem Berliner Robert- Koch-Institut (RKI) weiter, das zuständig für die Zulassung gentechnisch veränderter Organismen ist. Strittig ist, ob die Verfütterung von Gen-Soja an Milchkühe zu Nebenwirkungen führt (taz, 18.9.).
In einem vierwöchigen Fütterungsversuch des US-Konzerns Monsanto gaben Kühe, die mit Gen-Soja gefüttert wurden, mehr Milch mit etwas höherem Fettgehalt. Beide Werte für sich „liegen im Rahmen natürlicher Schwankungen“, befand das RKI. Es bestehe „keinerlei Anlaß“, die Genehmigung zurückzunehmen.
Greenpeace hatte darauf hingewiesen, daß gengefütterte Rindviecher pro Tag acht Prozent mehr Milchfett als die Vergleichsgruppe produzierten. Dazu Monsanto in seinem Zulassungsantrag: „Es gab eine geringe, aber signifikante Erhöhung bei den Kühen, die mit den beiden gentechnisch veränderten Soja-Linien gefüttert wurden.“ Das RKI erklärt sich diese Aussage damit, daß diese Kühe mehr gefressen hätten. Warum ihr Appetit größer war, wissen die Forscher nicht. Achim Fischer
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